Schnitzeljagd im Lehrwald:Originelle Ideen zum Semesterbeginn

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Von Oktober an heißt es für 1637 Erstsemester der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wieder Bücher wälzen und Vorlesungen besuchen. (Foto: Marco Einfeldt)

Einige Fachbereiche an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben besondere Ideen entwickelt, um den 1078 Erstsemestern den Einstieg zu erleichtern. Die Corona-Pandemie wird weiter den Unterricht beeinflussen.

Von Petra Schnirch, Freising

Ende September kehren die Studentinnen und Studenten auf den Campus zurück, zumindest teilweise. Nach einem Sommersemester, das rein in digitaler Form stattfand, soll es an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) vor allem für die Studienanfänger wieder Präsenzveranstaltungen geben. Zum Wintersemester haben sich am Standort Weihenstephan 1078 Erstsemester für Bachelor-Studiengänge eingeschrieben, das sind etwa 85 mehr als vor einem Jahr. 90 nehmen ein Masterstudium auf. In Triesdorf sind es 513 beziehungsweise 51 Studienanfänger. Die Zahlen können noch etwas variieren.

Fest steht schon jetzt: Auch im Herbst und Winter wird noch kein normaler Studienbetrieb möglich sein. An der HSWT geht man davon aus, dass es ein "hybrides Semester" wird, mit Präsenz- und Digitalanteilen. Für die Erstsemester sind auf jeden Fall Veranstaltungen am Campus geplant, um ihnen den Einstieg zu erleichtern, allerdings vermehrt im Block, mit verkleinerten Gruppen und ergänzt um digitale Angebote.

Für die höheren Semester sieht die HSWT Präsenzunterricht vor allem für Praktika im Labor, im Gelände oder im EDV-Bereich vor, ebenfalls überwiegend in kleineren Gruppen und blockweise. Dort, wo es gut machbar ist, plant die Hochschule mit digitalen Formaten. Je nach regionalem Infektionsgeschehen ist laut Sprecherin Tanja Tenschert nicht auszuschließen, dass dieser Anteil zumindest zeitweise erhöht werden muss.

Zwei Dozenten bieten Schnitzeljagden an

Auch der Auftakt für die Erstsemester gestaltet sich anders als sonst üblich. Der "Markt der Möglichkeiten" fällt aus, die verschiedenen Einrichtungen präsentieren sich direkt auf der Website der HSWT. Einige Fachbereiche haben originelle Ideen entwickelt. Im Forstingenieurwesen bieten zwei Dozenten für kleinere Gruppen Schnitzeljagden im Lehrwald an mit anschließendem Grillen - unter Corona-Hygieneregeln. Die Fakultät Agrar- und Energiesysteme organisiert eine Campusrallye, die in einem Freisinger Lokal ausklingt. Zudem bietet die Hochschule ein Mentoringprogramm für Studierende im ersten Semester, sie werden von älteren Kommilitonen beraten und betreut. Deren Bereitschaft zu helfen, ist groß. An der Fakultät Gartenbau und Lebensmitteltechnologie haben sich bereits über 60 Interessierte gemeldet.

Im Studienangebot gibt es in diesem Wintersemester einige Neuerungen. Erstmals gehört der Master Climate Change Management zum Programm. Dafür haben sich 42 Studieninteressierte beworben. Er verknüpft Naturwissenschaften und Anwendungsorientierung auf neue Weise, damit will die HSWT als grüne Hochschule einen Beitrag zur Bewältigung der Folgen durch den Klimawandel leisten. Überarbeitet wurden die Bachelorstudiengänge Wassertechnologie und Technologie Erneuerbarer Energien. Sie heißen nun Ingenieurwesen Wasserwirtschaft und Klimaneutrale Energiesysteme.

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Traditionell populäre Studiengänge sind weiterhin gefragt

Nicht viel geändert hat sich bei den populärsten Angeboten. Bei den Bachelor-Studiengängen gingen die meisten Bewerbungen erneut für Forstingenieurwesen (597) und Landschaftsarchitektur (492) ein - mit 219 Anmeldungen ist dieser besonders groß. Beim Master war das Interesse an Lebensmittelqualität (108) und "Business Management und Entrepreneurship Erneuerbare Energien" (101) besonders groß. Am Campus in Weihenstephan zählt die HSWT im Wintersemester insgesamt 3852 Studierende, in Triesdorf sind es 2036.

Neue Gesichter gibt es unter den Professoren. Alexander Steck ist für das Lehrgebiet "Prozesstechnik und Digitalisierung" zuständig, Sonja Hörster für "Kommunikation und Partizipation in der Landschaftsarchitektur", Jörg Rühle für "Tierernährung", Bernhard Gatternig für "Verfahrenstechnik und Kreislaufwirtschaft". Seit Juni lehrt Johannes Max bereits zum Thema "Pflanzenernährung". Von Weihenstephan nach Triesdorf gewechselt ist Klaus-Peter Wilbois für das Lehrgebiet "Innovative Anbausysteme und Pflanzenbau in der ökologischen Landwirtschaft".

Bauprojekt gibt es in Weihenstephan derzeit nur eins: Am Staudengarten entsteht das Zentrum für angewandte Brau- und Getränketechnologie, Anfang Juli wurde Richtfest gefeiert, im kommenden Wintersemester soll das Gebäude fertig sein.

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