Cineplex in Neufahrn:Kino bekommt neue Optik

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Die Betreiberfamilie Fläxl lässt elf der 16 Säle im Neufahrner Cineplex renovieren, der Betrieb geht unterdessen aber weiter.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Das Drehbuch hat die Kinobetreiberfamilie Fläxl geschrieben, die Kulisse sieht jeden Tag ein bisschen anders aus. Die Hauptdarsteller sind versierte Bauarbeiter: Im "Cineplex" werden elf von 16 Sälen komplett renoviert und umgestaltet. Mitte Mai haben die Arbeiten begonnen, ein Saal ist schon fertig. Der Zeitplan ist so ausgelegt, dass nie mehr als drei Säle gleichzeitig gesperrt sind.

Jeden Abend wird in dem Komplex im Gewerbegebiet Römerweg so aufgeräumt, dass von der Baustelle nicht mehr viel zu sehen ist. Die Besucher sollen möglichst wenig gestört werden. Rund 500 000 Euro geben die Fläxls für den "Relaunch" aus, den sie bewusst in den Sommermonaten vornehmen: Da ist im Kino erfahrungsgemäß weniger los.

Die Säle bekommen breitere Sitze in verschiedenen Farben

Die Neugestaltung betrifft die Räume, die - anders als der Anbau mit den neueren Sälen zwölf bis 15 - bereits 2009 eröffnet wurden. Seitdem sind in jedem von ihnen an 365 Tagen im Jahr bis zu sechs Vorstellungen gelaufen. Das Jahr 2015 war besonders erfolgreich, wie Veronika Fläxl von der Geschäftsführung berichtet. 2016 sei die Besucherzahl um gerade einmal drei Prozent zurückgegangen - bundesweit lag das Minus bei durchschnittlich 13 Prozent. Aus Neufahrner Sicht war es also ein gutes Jahr und man habe sich entschlossen, die Einnahmen "gleich wieder reinzustecken".

Jetzt werden die älteren Säle also entkernt und bekommen neue Wandbespannungen. Beinahe 1100 Stühle werden ausgetauscht. Die Sitzflächen werden laut Fläxl erneut extra breit: 63 Zentimeter inklusive Armlehnen. Während bisher alle Sitze rot waren, sind sie nun - je nach Saal - in unterschiedlichen Farben gehalten: aubergine, schwarz, dunkelblau und rot. "Jeder Kinosaal bekommt sein eigenes charakteristisches Design", erklärt Veronika Fläxl.

Das Konzept für Licht- und Farbgestaltung stammt von dem Architekturbüro "Gruppe Bau Art", das bereits bei der Neugestaltung des Foyers und der Einrichtung des Anbaus 2014 aktiv war. Indirekte Konturbeleuchtungen, Lichtprojektionen und Schmuckleuchten an Decken und Wänden gehören dazu. Bei der Gelegenheit wird auch auf LED-Beleuchtung umgestellt. Als "Design-Schmuckstück" kündigen die Betreiber den Saal vier an: Einzelne Elemente an der Wand springen hervor und werden von hinten beleuchtet. Dass soll die Assoziation von Pixeln hervorrufen und die Digitalisierung des Kinobetriebs symbolisieren.

Schall- und lichtschluckende Teppiche werden verlegt

Auf den Stufen und Zugängen wird ein neuer schall- und lichtschluckender Teppich verlegt. Zwischen den Sitzreihen gibt es dagegen künftig keinen Teppich mehr, sondern PVC in dunkler Holzoptik. "Das ist auch leichter zu reinigen", erklärt Fläxl. Bis zu den Sommerferien sollen die meisten Arbeiten erledigt sein. Dann läuft auch der Rita-Falk-Krimi "Grießnockerlaffäre" an, und da werden im "Cineplex" besonders viele Besucher erwartet. Die drei kleinsten Säle werden im September in Angriff genommen.

Auch sie sind dann fertig, wenn im Herbst ein weiterer Blockbuster kommt: "Fack Ju Göhte 3". Einige Erwartungen setzt man im Cineplex Neufahrn heuer zum Beispiel auch in "Star Wars: The Last Jedi'", "Spiderman", "The Justice League", "Ich einfach unverbesserlich 3" und "Cars 3", wie Marketing-Leiterin Karin Glück ankündigt. Insgesamt ist heuer "viel für jede Zielgruppe" auf dem Markt, freut sich Veronika Fläxl.

© SZ vom 13.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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