Moosburg:Spenden für Kroatien

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Vorsitzender Christian Brülbeck und Kommandant Gerhard Hochleitner von der Moosburger Feuerwehr nehmen die Spende von den SWS-Medicare-Geschäftsführern Orhan Söhmelioglu und Sabahattin Incekalan (von links) entgegen. (Foto: oh)

Die Menschen in Kroatien bekommen nach dem schweren Erdbeben jetzt Hilfe von den Feuerwehren aus dem Landkreis Freising. Die Moosburger Firma SWS Medicare spendet Masken im Wert von 100 000 Euro.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Nach dem schweren Erdbeben Ende Dezember in Kroatien bekommen die Menschen dort jetzt auch Hilfe aus dem Landkreis Freising. Die Firma SWS Medicare mit Produktionsstätten in Altheim im Landkreis Landshut und Moosburg hat am Samstag Mund-Nasen-Masken im Wert von 100 000 Euro bei der Moosburger Feuerwehr angeliefert, von wo aus die Ware am Sonntag via Rosenheim Richtung Kroatien geschickt wurde. Acht Feuerwehren aus dem Landkreis hatten zudem insgesamt 320 Ausrüstungsgegenstände zusammengetragen, die bereits am Freitag zur zentralen Sammelstelle in Rosenheim transportiert worden sind.

Nach einem Spendenaufruf des bayerischen Landesfeuerwehrverbandes stellte die Feuerwehr Moosburg mit ihrem Kommandanten Gerhard Hochleitner den Kontakt zur SWS Medicare mit den beiden Moosburger Geschäftsführern Orhan Söhmelioglu und Sabahattin Incekalan her. Diese ließen sich nicht lange bitten und spendeten knapp 56 000 Masken für die Menschen in Kroatien, wo Feuerwehren und Bevölkerung nicht nur mit den Folgen des Erdbebens, sondern auch mit Covid-19 zu kämpfen haben. "Unser Dank gilt der Moosburger Feuerwehr, die den Kontakt hergestellt hat, das war ja nicht unsere Idee", sagte SWS-Geschäftsführer Orhan Söhmelioglu bei der offiziellen Übergabe der Masken am Samstagmorgen. Die SWS, die im großen Stil Masken im Auftrag der Bundesregierung produziert, spendete eine Palette mit 17 280 FFP2-Masken und eine Palette mit 38 400 so genannten OP-Masken. Diese sollen laut Gerhard Hochleitner nun Feuerwehrleuten in Kroatien zur Verfügung gestellt werden und bei Bedarf auch der Bevölkerung. Am Sonntag holte die Feuerwehr Au die Masken ab und brachte sie nach Rosenheim.

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Jacken, Helme, Handschuhe und Masken für die kroatischen Feuerwehrleute

Darüber hinaus sind mehrere Feuerwehren im Landkreis Freising auch dem Spendenaufruf, den der bayerische Landesfeuerwehrverbande am 5. Januar nach Rücksprache mit dem kroatischen Feuerwehrverband gestartet hat, gefolgt und sammelten insbesondere feuerwehrtechnisches Material und Gerät, das im kroatischen Erdbebengebiet benötigt wird. Die Gegenstände, die zusammengetragen wurden, waren zwar bereits ausgesondert, aber es sind "ausschließlich einsatzbereite Ausrüstungsgegenstände", heißt es in einer Pressemitteilung der Moosburger Feuerwehr. Die Mitglieder der Feuerwehren aus Au, Enzelhausen, Mauern, Ober- und Niederhummel, Pfrombach/Aich, Tegernbach, Wang und Moosburg überlegten nicht lange und machten sich daran, gezielt nach Ausrüstungsgegenständen zu suchen. So sammelten sie "trotz dieser geringen Vorbereitungszeit eine beeindruckende Menge von 320 Ausrüstungsgegenständen" heißt es in der Mitteilung.

Zu den gespendeten Gegenständen zählen etwa 103 Feuerwehrjacken, 76 Einsatzhosen, 48 Feuerwehrhelme oder 31 Paar Feuerwehrhandschuhe, die künftig in Kroatien zum Einsatz kommen werden. Zu den Spenden gehören auch zwei tragbare Stromerzeuger, Heizgeräte, diverse Beleuchtungsgeräte, Leitern sowie eine Schleifkorbtrage. "Da es derzeit an dem Nötigsten fehlt, konnten nicht nur die kroatischen Kameraden optimal für die derzeitigen Einsätze ausgestattet werden, sondern auch umfangreiches Material zur Hilfe der Bevölkerung bereitgestellt werden", teilt die Moosburger Feuerwehr mit.

Die Sachspenden seien bereits am Freitag zur Sammelstelle in Rosenheim gebracht worden, berichtete Kommandant Hochleitner am Samstag. Am Sonntag machten sich die Feuerwehrleute aus Au dann mit den Masken auf den Weg.

© SZ vom 12.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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