Nachruf:Multitalent und Visionär

Er war nicht nur als Fachmann, sondern auch als Mensch wegen seiner Fröhlichkeit und Güte sehr geschätzt: Der emeritierte TUM-Professor Manfred Estler ist im Alter von 92 Jahren gestorben. (Foto: privat)

Manfred Estler, emeritierter Extraordinarius für Technik in Pflanzenbau und Landschaftspflege an der TU München, ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

Er war viele Jahre lang ein geschätzter Experte an der TU München in Weihenstephan. Am 7. Januar ist Manfred Estler, emeritierter Extraordinarius für Technik in Pflanzenbau und Landschaftspflege, im Alter von 92 Jahren gestorben.

Der gebürtige Dresdner kam aus der Praxis, er begann seine berufliche Laufbahn mit einer Berufsausbildung zum Landwirt und dem Besuch der Landwirtschaftsschule in Unterfranken. Über den zweiten Bildungsweg erlangte er die Hochschulreife. Vor Beginn seines landwirtschaftlichen Studiums an den Universitäten in Gießen und Weihenstephan sammelte er Berufserfahrung in verschiedenen Betrieben der Landwirtschaft und im Gartenbau sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL).

1961 begann seine beeindruckende 35-jährige wissenschaftliche Karriere an der Landtechnik Weihenstephan, wie Peter Nawroth in einem Nachruf schreibt. Nach Promotion und Habilitation wurde Manfred Estler 1982 zum Professor und Extraordinarius an der TU München ernannt. Seine wissenschaftliche Tätigkeit umfasste die Verfahrenstechnik im Pflanzenbau. Schwerpunkte waren die Technisierung in Maisanbau und -konservierung, die Entwicklung kostensparender und umweltschonender Systeme der Landbewirtschaftung und der Landschaftspflege wie die konservierende Bodenbearbeitung oder die mechanische Unkrautregulierung.

Das "Multitalent Estler zeichnete sich durch seine Fröhlichkeit und Güte aus", heißt es in der Würdigung weiter. Er war internationaler Berater "und vor allem Visionär". Seine Leitmotive waren schon damals Bodenschutz, minimaler Pflanzenschutzmittel- und Energieeinsatz bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Erzeugung qualitativ hochwertiger pflanzlicher Rohstoffe. Am Herzen lag ihm immer die Umsetzung seiner Forschungsergebnisse in die Praxis. Er organisierte 20 Jahre lang bis 1984 die Schlüter-Feldtage und war elf Jahre Vorsitzender des Deutschen Maiskomitees.

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