Bündnis 90/Die Grünen:Probleme gemeinsam lösen

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Johannes Becher bei einer Podiumsdiskussion zur Landtagswahl in Eitting. (Foto: Renate Schmidt)

Herausforderungen sieht der Grünen-Abgeordnete Johannes Becher viele, ob beim Verkehr, der Flüchtlingspolitik oder der Kinderbetreuung. Bei der Suche nach den besten Lösungen wünscht er sich mehr Sachlichkeit.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Seine Homepage kommt - farblich wie inhaltlich - sehr grün daher. Und sehr professionell. So professionell wie sein Internetauftritt gibt sich Johannes Becher auch als Politiker. Nicht nur im Landtag, dem er seit 2018 angehört, sondern auch auf kommunaler Ebene, wo Becher für Bündnis 90/Die Grünen weiterhin im Freisinger Kreistag und Moosburger Stadtrat sitzt. Stets engagiert und gut vorbereitet.

Der 35-Jährige, am 2. Juli 1988 im fränkischen Münchberg geboren und in der Moosburger Neustadt mit den Eltern und zwei jüngeren Schwestern aufgewachsen, interessierte sich schon früh für die Politik. 2002 wurde er als 14-Jähriger ins Moosburger Jugendparlament gewählt, in dem er bis 2008 aktiv war, darunter auch drei Jahre als Vorsitzender. 2007 trat Becher bei den Grünen ein und wurde 2008 im Alter von erst 19 Jahren sowohl in den Stadtrat als auch in den Kreistag gewählt.

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Von 2013 bis 2018 war Becher Mitglied des Bezirkstags und wurde nach Abschluss seines Jura-Studiums an der Uni Regensburg persönlicher Referent des Freisinger Grünen-Landtagsabgeordneten Christian Magerl. Diesem folgte er 2018 schließlich nach, als er selbst für das bayerische Parlament kandidierte und über die Liste ein Mandat errang.

In Johannes Bechers Leben spielt seit vielen Jahren auch das ehrenamtliche und soziale Engagement eine große Rolle. Ob als Trainer und Funktionär in der Jugendfußball-Abteilung des TSV Moosburg, im Kreisjugendring Freising oder als Vorsitzender des 2016 auf seine Initiative ins Leben gerufenen Moosburger Sozialvereins Tante Emma.

Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit im Landtag gehören der Flugverkehr und der Kampf für eine endgültige Beerdigung der dritten Startbahn am Flughafen München und gegen eine Ausweitung von Nachtflügen. Einen Fokus setzt er auch auf kommunale Themen und die frühkindliche Bildung. Was die Krise bei der Kinderbetreuung angeht, meint Becher, seit Kurzem selbst Vater eines Sohns: "Viele Kräfte sind komplett am Limit und erreichen das Rentenalter nicht mehr." Statt Hunderte Millionen Euro in einkommensunabhängige Kita-Zuschüsse für Eltern zu stecken, sollte man das Geld besser in den Kitas in das Personal und in die Qualität investieren.

Mehr Bus und Bahn, mehr Windenergie

In der Flüchtlingspolitik sieht Becher den Freistaat stärker in der Pflicht, die teils überforderten Kommunen besser zu unterstützen. Etwa dadurch, dass er eigene Immobilien zur Verfügung stellt, die als Wohnraum genutzt werden könnten. Die derzeit langen Wartezeiten für Integrations- oder Deutschkurse hält er ebenso für ein großes Problem wie das monatelange Warten auf eine Arbeitsgenehmigung. Bei der Verkehrswende sei der Landkreis Freising "nicht so gut aufgestellt", meint der Grünen-Politiker. Den Bahnverkehr hält er für "eine Zumutung", die Busanbindungen für ausbauwürdig. Bei der Energiewende habe man "schon sehr viel erreicht", so Becher. Aber er fordert mehr Anstrengungen beim Ausbau der Windenergie.

Bei all den großen Aufgaben plädiert Becher für einen Wettstreit, um die beste Lösung zu gestalten und nicht ständig mit dem Finger auf andere zu zeigen. Sorge bereiten ihm ein Spaltung der Gesellschaft und in Teilen eine "Hemmungslosigkeit, eine Verrohung", die nicht nur die Politik betreffe. Man könne die Herausforderungen der Gesellschaft letztlich nur miteinander meistern.

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