Seniorenfreundliches Hallbergmoos:Anreiz zum Autoverzicht

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Gemeinde belohnt Rückgabe des Führerscheins mit Isar Card 65.

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Auf Anregung des parteilosen Gemeinderats Karl-Heinz Zenker wird die Gemeinde Hallbergmoos an alle Senioren, die älter als 65 Jahre sind und nachweislich ihren Autoführerschein zurück geben, eine Grüne Karte, genauer die Isar Card 65 für Menschen über 65, verschenken. Um zunächst Erfahrungswerte zu sammeln, was die Resonanz und damit die Kosten anbelangt, ist das Angebot vorerst auf ein Jahr beschränkt.

Probehalber werden deshalb die Kosten für fünf Grüne Karten, mit denen unbeschränkt öffentliche Verkehrsmittel des MVV genutzt werden können, in den Haushalt eingestellt. Bei Stückkosten von 675 Euro pro Jahr kommen diese auf 3375 Euro. Freilich müssen Senioren, die in den Genuss des Angebotes kommen wollen, die dauerhafte Abgabe des Autoführerscheins im Rathaus durch eine Bescheinigung der Führerscheinstelle belegen lassen. Dass es bei nur fünf Karten bleibt, ist nicht in Stein gemeißelt, es könnten auch mehr werden, wie Bürgermeister Harald Reents bei der Sitzung andeutete.

Zunächst werden fünf Karten ausgegeben, aber es könnten auch mehr werden

Konträre Diskussionen gab es um das Thema nicht, hatte es doch bei der Klausurtagung des Gemeinderates schon auf der Tagesordnung gestanden. Die Entscheidung für das neue Angebot fiel entsprechend mit einer Mehrheit von 18 Ja-Stimmen, dagegen sprachen sich lediglich drei Gemeinderäte aus. Einzig an der Frage, ob die Gemeinde die Karten anschaffen und dann ausgeben solle oder die Bürger sie sich selbst beschaffen sollten und dann das Geld erstattet bekämen, schieden sich die Geister. Letztlich folgte man Zenker, wonach die Gemeinde die Jahreskarten anschaffen wird.

Damit hatte der parteilose Gemeinderat nun mehr Glück als die Grünen-Gemeinderatsfraktion. Sie hatte Anfang vergangenen Jahres beantragt, MVV-Isarcards zu kaufen und für eine geringe Gebühr an Ortsansässige zu verleihen. Dieses Ansinnen wurde damals aber mit 13 zu sechs Stimmen abgelehnt. Der Grund: Man befürchtete einen zu großen Verwaltungsaufwand.

© SZ vom 17.01.2020 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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