Freisinger Innenstadt:Vier Millionen für den Lückenschluss

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Stilbruch: Während der barrierefreie Ausbau mit dem neuen Pflaster in Oberer und Unterer Altstadt bereits umgesetzt ist, fehlt in der Mitte noch ein Stück. (Foto: Marco Einfeldt)

Der barrierefreie Ausbau zwischen Marienplatz und Amtsgerichtsgasse wird auf das Jahr 2025 vorgezogen. Ob das Regenrückhaltebecken unter dem Marienplatz tatsächlich gebaut werden muss, steht immer noch nicht fest.

Von Kerstin Vogel, Freising

Es ist das Jahr des großen Korbiniansjubiläums und die Freisinger Altstadt erstrahlt pünktlich dazu in neuem Glanz - oder jedenfalls fast. So ist das Asamgebäude am Ende nicht ganz fertig geworden, auf dem Marienplatz liegt noch das gewohnte Kopfsteinpflaster und auf einem vergleichsweise kurzen Stück der Unteren Hauptstraße zwischen Marienplatz und Amtsgerichtsgasse ist die alte, unschöne Fahrbahn zu sehen. Dieses Teilstück soll nun im kommenden Jahr ebenfalls ausgebaut werden, für geschätzt vier Millionen Euro und - anders als geplant - unabhängig vom Marienplatz.

In der 2011 mit insgesamt 23 Maßnahmen beschlossenen Innenstadtkonzeption, die seit 2016 baulich umgesetzt wird, waren der Marienplatz und das anschließende Stück der Unteren Hauptstraße zuletzt gemeinsam als Bauabschnitt 5 vorgesehen. Der barrierefreie und höhengleiche Ausbau analog zur restlichen Altstadt sollte jedoch erst in den Jahren 2027 und 2028 vonstattengehen. Der Grund für die Verzögerung: Im Rahmenterminplan mit Stand vom 29. Dezember 2021 war zuvor noch der Bau eines Regenrückhaltebeckens am Marienplatz für die Jahre 2025 und 2026 vorgesehen.

Ob dieses tatsächlich erforderlich ist, um künftig Überschwemmungen in der Altstadt zu verhindern, ist der Freisinger Stadtentwässerung zufolge weiterhin nicht abschließend geklärt. Und auch wenn das Becken gebaut werden muss, können aktuell zur erforderlichen Größe und der daraus abzuleitenden Bauzeit keine endgültigen Aussagen getroffen werden. Um den Innenstadtausbau dennoch voranzutreiben und die fertiggestellten Oberflächen in Unterer sowie Oberer Hauptstraße zu verbinden, soll nun der Ausbau zwischen Marienplatz und Amtsgerichtsgasse als neuer Bauabschnitt 5.1 vorgezogen werden, wie Innenstadtkoordinator Michael Schulze dem Planungsausschuss des Stadtrats am Mittwoch erläuterte.

Es geht natürlich auch ums Geld

Der Bereich umfasst etwa 2650 Quadratmeter, gebaut werden soll von März bis Oktober oder November 2025 - und bei der Entscheidung, den Zeitplan entsprechend zu ändern, geht es nicht zuletzt auch um die Finanzierung. Schulze hofft, bei der geforderten EU-weiten Ausschreibung des Projekts im Herbst dieses Jahres noch "ein finanziell attraktives Angebot" zu erhalten. Auf vier Millionen Euro summieren sich die Kosten dennoch, allerdings wird die Stadt dafür unter anderem Zuschüsse aus der Städtebauförderung beantragen.

Auch der Bereich vor der Sperrerbank, auf dem das neue Stadtmodell steht, muss noch umgestaltet werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Ein wenig Hoffnung machte der Innenstadtkoordinator den nicht eben wenigen Freisingerinnen und Freisingern, die in ihrer neuen Altstadt das Grün vermissen. Die Planer seien beauftragt worden, über dieses Thema noch einmal nachzudenken, sagte er, möglicherweise könnten am Ende doch noch größere Pflanzinseln in diesen Bereich integriert werden.

Dass auf die Anlieger während der Bauzeit noch einmal erhebliche Behinderungen zukommen werden, daraus macht Schulze keinen Hehl, zumal eine Vollsperrung wohl nicht zu umgehen ist. Er sicherte jedoch zu, dass man auf die Anregungen und Bedürfnisse der Betroffenen etwa mit Blick auf Freischankflächen und Anlieferung Rücksicht nehmen wolle. Eine Informationsveranstaltung für die Anlieger sei im Juli dieses Jahres geplant. Dem neuen Zeitplan muss abschließend noch der Gesamtstadtrat zustimmen - und: Das gesamte Projekt hängt natürlich noch an der endgültigen Genehmigung des Freisinger Haushalts, von der Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher inzwischen allerdings fest ausgeht, wie er im Ausschuss sagte.

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