Mobilität im Landkreis:Per Funk auf Grün

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Auch die Expressbuslinie X660 zum Forschungszentrum in Garching könnte von einer Ampelvorrangschaltung profitieren. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Neufahrner ÖDP will Ampeln mit intelligenten Systemen ausstatten, um den Bussen Vorrang vor dem Individualverkehr zu geben. Für das Projekt ist der Landkreis gefragt.

Von Francesca Polistina, Neufahrn

Wer auf den Straßen im südlichen Teil des Landkreises unterwegs ist, der weiß: Das Verkehrsaufkommen ist dort besonders groß. Das hat Folgen nicht nur für die Autofahrer, sondern auch für das Busliniennetz, das die größten Gemeinden nördlich von München miteinander verbindet. Diese Busse - zum Beispiel die Regionalbuslinie 690 zwischen Eching und Garching über Neufahrn - sind auf die Zeiten der U- und S-Bahnen abgestimmt. Zwar wird bei der Planung ein zeitlicher Puffer einkalkuliert, doch nicht immer ist dieser ausreichend. Zum Ärger der Fahrgäste.

Um unnötige Zeitverluste zu reduzieren, hat der Neufahrner ÖDP-Gemeinderat Florian Pflügler, Referent für Umwelt, Energie und Verkehr, einen Antrag zu Ampelvorrangschaltungen an Kreuzungen gestellt. Konkret schlägt er vor, Busse und Ampeln mit einer Steuerungstechnik auszustatten, die in der Lage wäre, per Funkübertragung die Ampelphasen zu beeinflussen. Die Ampel würde dann automatisch auf Grün schalten oder eine Grünphase würde verlängert werden, wenn ein Bus sich der Kreuzung nähert.

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Die vorgeschlagenen Standorte für die Ampelvorrangschaltungen wären: in Neufahrn die Kreuzungen Grünecker Straße/Bahnhofstraße, Echinger Straße/Christl-Cranz-Straße, Ludwig-Erhard-Straße/Christl-Cranz-Straße und Neufahrner Straße/Münchner Straße, in Eching die Kreuzungen Paul-Käsmaier-Straße/Schlesierstraße und Untere Hauptstraße/Paul-Käsmaier-Straße, in Garching die Kreuzungen Freisinger Straße/Ludwig-Prandtl-Straße und Freisinger Straße/Lichtenbergstraße. Von dem System könnten die folgenden Linien profitieren: die Regionalbuslinien 690, 691, 692, 694, 695 und zukünftig die 696 und die Expressbuslinie X660.

Nun ist der Landkreis an der Reihe

Die Mitglieder des Zweckverbands Versorgungs- und Verkehrsbetriebe Neufahrn/Eching haben den Beschlussvorschlag einstimmig angenommen. Die stauanfälligsten Ampeln befinden sich allerdings mehrheitlich an Kreuzungen der Staatsstraßen und Kreisstraßen, für die das Staatliche Bauamt und der Landkreis Freising zuständig sind. Außerdem wäre die Koordination von verschiedenen Fachstellen und Organisationen (zum Beispiel Straßenbaulastträger, Busunternehmer und MVV) erforderlich. "Folglich kann dieses Projekt nur vom zuständigen Aufgabenträger, dem Landkreis Freising, vorangetrieben werden", liest man in der Beschlussvorlage.

Bereits 2012 wurde dieses Thema für die Regionalbuslinie 690 durch die Firma Gevas untersucht. Damals habe sich gezeigt, "dass durch Ampelvorrangschaltungen Zeitverluste reduziert werden können und somit die Fahrplanstabilität verbessert wird", liest man im Antrag. Da die Bedingungen sich seitdem geändert haben und das ÖPNV-Angebot ausgebaut wurde, wäre als Erstes eine Machbarkeitsstudie notwendig.

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