Die Veranstaltungsreihe heißt "Freisinger Sommer Wunder" - und es dürfte wohl selten ein Name so treffend gewählt worden sein: Nachdem 2020 Corona-bedingt nicht nur zahllose Konzerte, Theater- und Kabarettveranstaltungen, sondern mit dem Uferlos-Festival und dem Volksfest auch die großen mehrtägigen Events in Freising abgesagt werden mussten, ist es dem Kulturamt, der Stadtjugendpflege und der Musikschule gemeinsam mit der Kulturreferentin des Stadtrats, Susanne Günther, nun in kürzester Zeit gelungen, bereits für Juli ein Ersatzprogramm auf die Beine zu stellen, mit dem in dieser Vielfalt und so schnell wohl kaum einer gerechnet hätte - zumindest ein kleines Wunder eben.
In einem Antrag hatte sich die Fraktion der Grünen, namentlich die damals frisch zur Kulturreferentin gekürte Susanne Günther, im Mai bei der Stadtverwaltung erkundigt, wie es "in Zeiten von Corona um die Kultur in Freising bestellt ist". Unter anderem fragte Günther, ob es bereits Anfragen von Kulturschaffenden zur Unterstützung von Seiten der Stadt gebe und ob Kulturschaffende bei Pandemie-gerechten Veranstaltungen unterstützt werden könnten. Entstanden ist aus dieser Anfrage eine "tolle Kooperation", wie Günther am Montag im Finanzausschuss lobte: "Wir werden 23 Acts an drei Wochenenden haben und ich freue mich sehr, dass endlich etwas passiert."
Abstands- und Hygieneregeln können eingehalten werden
Zuvor hatte Ingo Bartha, der Leiter des Freisinger Kulturamts, den Stadträtinnen und Stadträten im Ausschuss kurz erklärt, was genau geplant ist, "um den Sommer in Freising nicht ganz kulturlos zu starten", wie er es formulierte. Auf den Antrag der Grünen hin habe die Stadtverwaltung zunächst die in Frage kommenden Freiluftflächen aufgelistet und näher untersucht: neben dem Amtsgerichtsgarten beispielsweise die Roseninsel, die Pfarrgärten, die Arpajongärten und das "Kino am Rang"-Gelände in Weihenstephan.
Man habe sich gefragt, wo man unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregeln beispielsweise eine Kasse aufstellen könne, wo die Bühne oder die Bestuhlung auch über Nacht stehen bleiben könnten und welche der in Frage kommenden Flächen sogar der Stadt gehören, schilderte Bartha: "Der Amtsgerichtsgarten erfüllt all diese Forderungen und ist zudem ein ästhetisches Kleinod in der Innenstadt." Als zweiter Veranstaltungsort solle dann noch der Biergarten des Lindenkellers hinzukommen.
Von den Musikern aus der Region kam positive Rückmeldung
Gemeinsam mit der Stadtjugendpflege und der städtischen Musikschule habe man dann ein Programm für die drei Wochenenden im Juli erarbeitet - wobei der Begriff "Wochenende" hier sehr großzügig ausgelegt wird: Los geht es jeweils bereits am Donnerstag. Professionelle Unterstützung habe man bei der Uferlos Kultur- und Veranstaltungs-GmbH gefunden, berichtete Bartha weiter - und auch bei den Musikern aus der Region Freising sei man auf ein durchweg positives Echo gestoßen.
Sie alle werden nun gemeinsam das Programm des Freiluft-Formats "Freisinger Sommer Wunder" bestreiten. Bartha kündigte im Finanzausschuss schon einmal Klassik, Jazz, Poetry Slam und Veranstaltungen für Kinder an - genauer präsentiert wird das Programm an diesem Mittwoch, 1. Juli. Selbstverständlich habe man auch ein Hygienekonzept erarbeitet, um den nach wie vor geltenden Corona-Regeln Rechnung zu tragen, versicherte der Kulturamtsleiter. So werde die Bestuhlung im Amtsgerichtsgarten aus Stuhlpaaren mit jeweils eineinhalb Meter Abstand dazwischen bestehen, bis zu den Sitzplätzen müssten die Besucherinnen und Besucher Mund- und Nasenschutz tragen, und die Zahl der Gäste müsse natürlich beschränkt werden.
Karten für das Freisinger Sommer Wunder wird es von Donnerstag, 2. Juli, an im Internet (www.sommerwunder.de) sowie montags und mittwochs von 10 bis 18 Uhr im Uferlos-Büro, Ziegelgasse 9, geben.