Das Pferdesportgeschäft Ottenburger in Freising ist viel mehr als nur ein Laden. Hier kommen Reiter aus dem ganzen Landkreis, vom Anfänger bis zum Turnierreiter, vorbei. Auch Weltmeisterin Simone Blum erhielt hier als Fünfjährige ihre erste Reitausrüstung, erinnert sich Inhaber Wolfgang Niedermayer.
Der passionierte Pferdezüchter und Turnierreiter eröffnete sein Geschäft vor mehr als 30 Jahren zunächst in der General-von-Nagel-Straße. Da er aus Ottenburg stammt, gab der Ort den Namen für den Laden vor, den er gemeinsam mit seiner Frau Martina führt. Auf kleiner Fläche finden Freizeit- und Turnierreiter alles, was sie brauchen, und bekommen eine fundierte Beratung dazu. Trensen, Turnierjackets, Reitstiefel, Hufkratzer, Satteldecken, Leckerlis oder Pferdeshampoo, bei Ottenburger findet sich das gesuchte Objekt sicher. Manchmal steht es zwar in der hintersten Reihe, denn jeder Winkel des Geschäfts ist ausgenutzt, aber er wisse genau, wo er hingreifen müsse, versichert Niedermayer auf die Frage, wie er sich in der Fülle der Reithosen, Sicherheitswesten, Halfter und Zusatzfuttersäcke orientiere.
Seit 2010 befindet sich das Geschäft nach einer Zwischenstation an der Angerbadergasse nun an der Kammergasse. Niedermayer und seine Frau haben vor drei Jahren ihren Reitstall und ihre Pferdezucht aus Altersgründen aufgegeben, aber die Kunden profitieren natürlich weiterhin von ihren jahrzehntelangen Erfahrungen in der Pferdehaltung und im Turniersport.
Das Angebot an Reitausrüstung ist erheblich gestiegen
Das Angebot an Ausrüstungen für Reiter und Pferde sei in den vergangenen Jahrzehnten erheblich umfangreicher geworden, berichtet Niedermayer. Noch in den 1980er Jahren sei jeder froh gewesen, ein derartiges Fachgeschäft irgendwo in der Nähe zu finden, Reiten sei kein Breitensport gewesen. Das habe sich gründlich geändert. Dazu komme auch noch der wachsende Online-Handel. Dies wirke sich jedoch nicht auf sein Geschäft aus, seine Kunden seien geblieben, sagt der Pferdefachmann.
Als er mit dem Geschäft begonnen habe, gab es zwei Sorten Reithosen, eine beige für den Alltag und eine weiße für Turniere. Dann sei eine dunkelbraune Variante dazugekommen. Inzwischen gebe es jedes Jahr vier Kollektionen Reithosen, schildert Niedermayer. Natürlich müsse er inzwischen viel mehr auswählen, was er in seinem Geschäft anbiete. Nicht nur die Kleidungsauswahl habe sich stark erweitert, sondern auch das Sicherheitsbedürfnis der Reiter. Man wolle sich bestmöglich schützen. Deshalb nehme die Beratung, welcher Reithelm sich eigne oder welche Sicherheitsweste die Passende sei, einen großen Raum beim Kauf ein. Niedermayer empfiehlt beispielsweise Eltern, die mit ihren Kindern kommen, dass der Nachwuchs die Sicherheitsweste gerne tragen und sich darin wohlfühlen soll, denn nur so könne sie gut schützen. Wenn man sich eingeklemmt und nicht mehr beweglich fühle, werde man unsicher - und das übertrage sich auch auf das Pferd.
Dieser persönliche Kontakt und die oft jahrelangen Beziehungen zu seinen Kunden, die er in ihrem Reiter- und Pferdebesitzerleben begleitet, sind der Grund, dass das Internet und die großen Fachmärkte an den Autobahnen keine Konkurrenz für Niedermayer sind. Immer wieder kämen Kunden beispielsweise am Wochenanfang vorbei und berichteten ihm von einem Turnier oder einem Wanderritt, den sie erlebt hatten. Manchmal komme auch jemand einfach so und bedanke sich im Nachhinein für die gute Beratung. Natürlich kann Niedermayer auch viel von den Pferdezüchtern und Pensionspferdeställen im Landkreis und ihren Geschichten erzählen und weiß bei allen Problemen rund um Pferd und Reiter immer einen Rat.