Wohnen im Landkreis Freising:Günstiger in Gemeinschaft

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Das freie Gelände nördlich des Steinparks geht an eine Wohnbaugenossenschaft. Das Konzept der Bewerbergruppe Wagnis eG mit der Initiative Freisam hat überzeugt. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Stadt Freising will die letzten Bebauungsflächen im Steinpark einer Baugenossenschaft zur Verfügung stellen. Der Wettbewerb um das beste Konzept läuft noch bis Ende Mai.

Von Charline Schreiber , Freising

Für die Die letzten verfügbaren Bebauungsflächen im Steinpark im Norden Freisings sollen helfen, hohen Mietpreise und zu wenig Wohnraum im Landkreis entgegenzuwirken: Genossenschaften können sich nun um die Bauplätze bewerben und der Kommune ihre Konzepte vorstellen. Dabei gilt: das beste Konzept gewinnt.

Seit Anfang April ist die Konzeptvergabe auf der Webseite der Stadt Freising ausgeschrieben. Bis zum 27. Mai haben Genossenschaften die Möglichkeit sich zu bewerben. Für die Stadt ist dabei ausschließlich das beste Konzept von Bedeutung, nicht das höchste Preisgebot. Sowohl der Grundstückswert als auch der Erbbauzins stehen bereits zu Beginn fest. Initiativen könnten sich somit zusammenschließen und ihre individuellen Konzepte einreichen, heißt es von der Stadt Freising. Für den Landkreis sei das eine Chance, gemeinschaftliche Wohnformen zu stärken, ein Angebot für alle Bevölkerungsschichten und Preisklassen zu schaffen - aber auch Baugenossenschaften zu fördern.

Das Areal auf dem Gelände der früheren "General-von Stein-Kaserne" soll möglichst vielen Menschen bezahlbaren Wohnraum ermöglichen. 8661 Quadratmeter umfassen die beiden Flurstücke insgesamt, mindestens 80 Wohneinheiten in fünf Gebäuden sollen in dem gesamten Bereich entstehen. Für die Häuser sind im Bebauungsplan fünf Stockwerke festgelegt, an der Emil-Berg-Straße sind bis zu vier Stockwerke möglich.

Die Genossenschaft selbst ist nicht an Profit orientiert

Genossenschaftlicher Wohnraum ist oftmals weitaus günstiger als reguläre Mietangebote, weil er durch die Mitglieder finanziert wird. Die Mitglieder zahlen keine Miete, sondern ein Nutzungsentgelt. Auch hinterlegen sie keine Kaution, zeichnen dafür aber Genossenschaftsanteile. Die Genossenschaft selbst ist dabei nicht an Profit orientiert, vielmehr geht es um das Interesse der Mitglieder - bezahlbaren Wohnraum.

Nachdem die Konzepte von den jeweiligen Genossenschaften und Initiativen eingereicht wurden, wird das beste Konzept durch die Kommune bewertet und anschließend ausgewählt. Die Kriterien für die Auswahl sind ein differenziertes Wohnangebot, Nachhaltigkeit und ein städtebaulicher Impuls. In der darauffolgenden Reservierungsphase begleitet die Stadt den Prozess der Genossenschaft. Erst dann wird das weiterentwickelte Konzept verpflichtend umgesetzt. "Im Vordergrund der Vergabeentscheidung steht, welchen Mehrwert das Projekt für Stadtgesellschaft und Nachbarschaft bietet", heißt es im Blatt der Konzeptvergabe.

Die traditionelle Goldberg eG hat 570 Mitglieder und 155 Wohnungen

Bisher existiert in Freising bereits eine Genossenschaft, die seit 1919 Tradition hat: Die Goldberg eG zählt 570 Mitglieder und verfügt laut eigenen Angaben über 18 Häuser mit 155 Wohnungen. Freie Angebote bietet die Wohnungsgenossenschaft aktuell nicht. Wie viele Genossenschaften sich nun mit einem Konzept bewerben, sei noch nicht klar, sagt Christl Steinhart, Pressesprecherin der Stadt Freising. Erst wenn das Verfahren abgeschlossen sei, werden die Genossenschaften vorgestellt.

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