Kommunalwahl in Allershausen:Generationswechsel bei der CSU

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Landratskandidat Manuel Mück steht auf Platz eins der CSU-Gemeinderatsliste für Allershausen. Sollte er Landrat werden, möchte er seinen Sitz aber nicht annehmen. (Foto: Marco Einfeldt)

Auf der Wahlliste stehen zwar nur zwei Frauen, dafür aber viele jüngere Bewerber. Ganz oben ist Landratskandidat Mück.

Von Petra Schnirch, Allershausen

Manuel Mück spricht von einem "Generationswechsel" in der CSU. Auf der Liste des Allershausener Ortsverbands für die Kommunalwahl 2020 stehen viele jüngere Bewerber, allerdings nur zwei Frauen. Mück räumte ein, dass mehr Kandidatinnen wünschenswert gewesen wären. Mehrere aktuelle Gemeinderatsmitglieder finden sich weit hinten wieder: Anton Schrödl auf Platz 13, Franz Groszek und Josef Kortus auf den beiden letzten Rängen. Angeführt wird die Liste von Manuel Mück, Leonhard Held und Bianca Kellner-Zotz. Einen Bürgermeisterkandidaten hat die Allershausener CSU bisher nicht gefunden. Abgehakt ist das Thema für Mück aber noch nicht.

"Es geht jetzt in Richtung Weihnachtsfrieden", sagte Mück. Er werde noch Gespräche führen. Vielleicht nutze der eine oder andere die Pause, um sich Gedanken zu machen. Eigentlich wollte er selbst antreten. 2014 hatte Mück gegen Amtsinhaber Rupert Popp (PFW) einen Achtungserfolg erzielt. Doch die Kreis-CSU kürte den 32-Jährigen schließlich zu ihrem Landratskandidaten.

Josef Schuhbauer und Helmut Zwingler hören auf

Zwei bekannte Gesichter verabschieden sich in jedem Fall aus dem Allershausener Gemeinderat. Josef Schuhbauer, 73, aus Aiterbach hört Ende April nach sage und schreibe sieben Amtsperioden - das sind 42 Jahre - auf. Auch Landwirt Helmut Zwingler ist nach zwölf Jahren nicht mehr mit dabei.

Manuel Mück steht auf Platz eins der Liste. Sollte er zum Freisinger Landrat gewählt werden, würde er einen Sitz im Allershausener Gemeinderat nicht annehmen. Er habe mit seiner Kandidatur aber zeigen wollen, "dass mir Allershausen am Herzen liegt", sagte er, dass seine Bewerbung um den Posten des Landrats "keine Flucht" sei.

Auf Platz zwei folgt Leonhard Held. Er bewirbt sich um seine vierte Amtsperiode. Er wolle "nicht nur alles hinterfragen, sondern mitgestalten". Seine Hoffnung sei, "aus der jetzigen Demokratur rauszukommen", sagte er und zielte damit auf die absolute Mehrheit der Parteifreien Wähler im aktuellen Gremium ab. Er wolle sich künftig mehr für soziale Fragen einsetzen und etwas für den sozialen Wohnungsbau machen. Familie, Soziales und Bildung nannte auch Bianca Kellner-Zotz als ihre zentralen Themen. So sollte beispielsweise die Mittagsbetreuung auch qualitativ ausgebaut werden, etwa durch eine Hausaufgabenbetreuung, forderte sie.

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Ortsvorsitzender Mück hofft auf mehr als die bisher sieben Sitze

Wieder in den Gemeinderat einziehen will Markus Neumayer, bekannt vor allem als Festwirt des von Schützenverein und TSV organisierten Volksfestes. Er würde gern versuchen, etwas gegen den Durchgangsverkehr zu unternehmen. Die Gemeinde habe "eine super Ortsmitte geschaffen, die müssen wir qualitativ erhalten", sagte er. Außerdem sollte die Gemeinde den Flächennutzungsplan weiterentwickeln, um auszuloten, wo Allershausen noch wachsen kann. Christoph Bittner sprach sich für eine nachhaltige Gewerbeentwicklung aus. Er fragte, ob große Industriehallen wirklich die Zukunft seien.

Ortsvorsitzender Mück bilanzierte, dass die CSU im Gemeinderat "mit treibende Kraft" sei. Er hofft, dass sie künftig über mehr als die bisherigen sieben Sitze verfügen werde. Ein "großes Steckenpferd" in der aktuellen Amtszeit sei die Straßenausbaubeitragssatzung gewesen. Die Fraktion sei zwar zunächst mit dem Antrag gescheitert, diese in Allershausen nicht anzuwenden. Gelungen sei es aber, den Anteil der Anwohner an den Kosten zu drücken, bis die Strabs durch die Staatsregierung schließlich ganz abgeschafft worden sei. "Leider durch die falsche Fraktion", die Freien Wähler. Das zeige aber, dass der CSU-Ortsverband eigenständige Positionen vorantreibe. Das kleine Gewerbe wird laut Mück bisher "etwas stiefmütterlich" behandelt, dafür sollten Flächen geschaffen werden, forderte er. Außerdem setze sich die Fraktion für Tiefgaragen unter Mehrfamilienhäusern ein, um das Parkchaos, wie in der Jobsterstraße, eindämmen zu können.

© SZ vom 20.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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