Für ihn sei es ein absolutes dream team, sagte Benno Zierer. "Ein Wunsch ist für mich in Erfüllung gegangen." Die Freien Wähler Freising haben bei ihrer Aufstellungsversammlung am Mittwoch ihre Kandidaten für Landtag und Bezirkstag nominiert: Neben Benno Zierer als Direktkandidaten schicken sie Maria Scharlach als Listenkandidatin in das Rennen um einen Platz im Landtag. Für den Bezirkstag wurden Marianne Heigl und Rainer Schneider gewählt. Allerdings müssen die vier Kandidaten des Stimmkreises 117 bei der Delegiertenversammlung für Oberbayern Mitte März noch bestätigt werden.
Benno Zierer, der für die Freien Wähler bereits seit 2013 im Landtag sitzt, forderte in seiner Vorstellungsrede noch einmal, die umstrittene Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) abzuschaffen. Diese sei ungerecht, "das darf keinen Bestand haben", sagte Zierer. Er sei sich inzwischen sicher, dass die Satzung fallen werde: "Das kocht inzwischen politisch so, dass sie nicht mehr zu halten ist." Die Strabs war aber nur eines von vielen Themen, die Benno Zierer an diesem Abend ansprach. Er sei froh als Nachfolger von Manfred Pointner im Landtag den Kampf gegen die dritte Startbahn weiterführen zu können, betonte Zierer. "Der Flughafen ist gut für unsere Region - aber eine dritte Startbahn wird nicht gebraucht." Einen Seitenhieb auf seinen CSU-Landtagskollegen Erwin Huber konnte sich Zierer nicht verkneifen: Es werde Zeit, dass er aufhöre. "Huber, der Betonfahrer, glaubt, wir brauchen vier Bahnen", frotzelte er.
Die Partei sagt bei der Landesversammlung in Helfenbrunn der Strabs geschlossen den Kampf an. Die für ein Volksbegehren mindestens 25 000 notwendigen Unterschriften werde man sicher bekommen, heißt es.
Freie Wähler fordern Feinstaubmessungen
Inzwischen gebe es jährlich über 400 000 Flugbewegungen, es reiche, was alleine dadurch in der Region an Umweltverschmutzung entstehe. Eine Forderung der Freien Wähler werde deshalb auch sein, vermehrt Messungen der Feinstaubbelastung auszuführen. Die Freien Wähler hätten in der Opposition viel angeschoben, bilanzierte Benno Zierer, der im Landtag im Umwelt- und Petitionsausschuss vertreten ist: die Abschaffung der Studiengebühr genauso wie die Rückkehr zum G 9 an den Gymnasien oder die Diskussion um einen kostenlosen Kindergartenplatz - oder auf lokaler Ebene den Bau einer Reptilienauffangstation auf dem Gelände des neuen Tierheims. Zukünftig werde er sich dafür einsetzen, dass die Ausbildung auf dem Campus Weihenstephan wieder einen größeren praktischen Charakter erhalte, kündigte Zierer an.
Maria Scharlach fasste sich wesentlich kürzer: Sie sei seit 22 Jahren im Gemeinderat Mauern, seit 2008 im Kreisrat und seit 2014 die Zweite Bürgermeisterin der Gemeinde. Ihre Entscheidung, sich aufstellen zu lassen, habe sie sich nicht leicht gemacht. Aber sie sei neugierig auf die Begegnungen mit den Bürgern im Wahlkampf, sagte Scharlach. Marianne Heigl, die bereits seit 2008 die Freien Wähler im Bezirkstag vertritt, berichtete von ihrer Arbeit in den Ausschüssen Soziales und Gesundheit und der Jugendpflege. Unter anderem konnte der Krisendienst Psychiatrie, der eine schnelle Hilfe in seelischen Notlagen bietet, etabliert werden.
Marianne Heigl beteiligte sich auch bei der Erarbeitung des "Oberbayerischen Kinder- und Jugendprogramms" - und hofft, nun auch bei der Umsetzung dabei sein zu können. Auch Rainer Schneider ist kein politischer Neuling: Er ist seit 30 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Der frühere Neufahrner Bürgermeister ist seit 1996 im Freisinger Kreistag und seit 2008 im Bezirkstag vertreten, wo er sich vor allem für die Themen Soziales und Gesundheit - und da vor allem im Bereich der Kliniken - engagiert.