Mehr Platz nötig:Frauenhaus auf Wohnungssuche

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Bis der vom Kreistag beschlossene Neubau steht, braucht es wegen der vielen Hilfesuchenden eine Zwischenlösung.

Von Gudrun Regelein, Freising

Das Frauenhaus Freising der Diakonie will sich vergrößern, es ist schon seit längerem viel zu klein. Seit Monaten ist die Diakonie auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie. Diese gestalte sich sehr schwierig, berichtet Beate Drobniak, Vorständin der Diakonie Freising, aber: "Immerhin gibt es inzwischen erste Angebote, die werden wir jetzt zeitnah prüfen." Grünes Licht für eine Erweiterung gab es bereits im Frühjahr vom Kreisausschuss des Kreistags. "Die Freude über diese Entscheidung war damals sehr groß", sagt sie. Denn das Frauenhaus platzt aus allen Nähten.

Im November 2020 gab es 150 Anfragen im Frauenhaus, neun Frauen davon kamen unter

Im Jahr 2019 gab es 143 Anfragen, aufgenommen werden konnten aber nur zwölf Frauen. Die Diskrepanz zwischen der Zahl der Frauen, die um einen Platz nachfragen, und denen, die unterkommen, ist groß: Im November 2020 betrug das Verhältnis etwa 9 :150. In den vergangenen Monaten, seit Ende des zweiten Lockdowns, sei die Zahl der Anfragen noch einmal nach oben geschnellt, berichtet Drobniak. Momentan können im Frauenhaus fünf Frauen und zehn Kinder Zuflucht finden. "Die Situation ist unzumutbar", betont die Vorständin. Auch baulich genüge das Haus nicht mehr den Mindestanforderungen. Unter anderem gibt es keine Barrierefreiheit, die eigentlich vorgeschrieben ist.

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Im Kreisausschuss fand sie Gehör, er sprach sich für eine Erweiterung von fünf auf acht Plätze aus. Der Kreis sehe die Notwendigkeit, dass die Kapazitäten erhöht werden müssen, sagt Werner Wagensonner, Leiter der Sozialverwaltung im Landratsamt. Der Kreisausschuss habe einen Neubau bewilligt - bis der realisiert sei, vergehe aber zu viel Zeit. Deshalb sei als Zwischenlösung die Erweiterung des bestehenden Frauenhauses oder die Anmietung einer geeigneten Immobilie beschlossen worden.

Mindestens 400 Quadratmeter groß muss das neue Haus sein und in relativ zentraler Lage

Eigentlich hält die Diakonie-Vorständin den Neubau für die sinnvollste Lösung, aber die Erweiterung müsse zügig passieren. "Schon 2022 sollen wir im neuen Haus starten, wir hoffen, dass das auch klappen wird", so Drobniak. Letztlich sei das davon abhängig, ob man eine Immobilie finde. Acht Zimmer für die Frauen und Kinder muss das neue Domizil mindestens haben, ein Spielzimmer, einen Aufenthaltsraum, mehrere Bäder, eine große Küche und zwei kleine Büros. Ein Garten für die Kinder darf auch nicht fehlen.

Mindestens 400 Quadratmeter groß muss das neue Haus sein und in relativ zentraler Lage, zumindest in der Nähe einer Polizeidienststelle, sein. Noch wurde kein passendes Haus gefunden, aber: "Es gibt bestimmt geeignete Immobilien im Landkreis", ist sich Drobniak sicher.

Immobilienbesitzer mit einem passenden Objekt werden gebeten, die Diakonie zu kontaktieren (verwaltung@diakonie-freising.de).

© SZ vom 12.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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