Zweierlei Künste waren am Wochenende beim 61. Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" in der Erdinger Kreismusikschule (KMS) gefragt: Zum einen mussten die 140 musikalischen Talente aus der Flughafenregion Erding/Freising ihre Instrumente und Stimmen virtuos beherrschen, zum anderen hatten einige von ihnen gewiss gegen ein bisschen Lampenfieber anzukämpfen. Alle waren angetreten, um im Konzert-, Mozart- oder Spiegelsaal vor der Jury und dem Publikum ihr Können entweder solo, oder aber im Ensemble, an diversen Instrumenten unter Beweis zu stellen.
Überall im Haus erklangen Gitarren, Klaviere, Querflöten, Blech- und Holzblasinstrumente. Die Kinder und Jugendlichen hatten sich wochenlang auf ihre Auftritte vorbereitet und Musikstücke verschiedener Epochen eingeübt. Dann mussten sie die Herausforderung beim Vorspielen - meist unter den Blicken ihrer stolzen Eltern - vor Juroren meistern: "Resonanz und Stimmung waren wieder gut. Unser Ziel, Begeisterung und Freude für die Musik zu wecken, haben wir erreicht", resümierte Kreismusikschulleiter Peter Hackel. Für viele der teilnehmenden Nachwuchsmusiker sei "Jugend musiziert" damit vergleichbar gewesen, als hätten sie wie ein Bergsteiger "den Berg erklommen und das Ziel erreicht".
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Ebenfalls ein positives Fazit zog Odilo Zapf, Leiter der Freisinger Musikschule. "Es ist gut gelaufen, wobei der Erfolg der Talente nicht von Ungefähr kommt. Sie haben sich auf den Wettbewerb fokussiert und dafür mit Unterstützung engagierter Lehrer viel Zeit und Energie investiert", sagte er.
Gespannt hatten etwa die zwölfjährige Sara Hadersdorfer aus Erding (Violine) und der elfjährige Jakob Daniel Tongson (Klavier) aus Hohenpolding mit ihren Eltern sowie den Klavier- und Geigenlehrerinnen Isolde Lipp und Leonie Herteux auf ihren Auftritt gewartet. Dann öffneten sich die Türen, und sie konnten im Duo Klavier und Streichinstrument im Spiegelsaal loslegen. "Ich war nervöser als meine Tochter", sagte Birgit Hadersdorfer, die fest die Daumen drückte.
In einem anderen Raum spielte sich die 17-jährige Marlene Brandt aus Freising, die schon seit acht Jahren Posaune spielt, ein, bevor sie in den Saal durfte. Im Konzertsaal musste sich vor den Zuhörern und dem an Tischen vor der Bühne sitzenden Schiedsgericht der elfjährige Jakob Pörsch aus Freising (Klarinette) - am Klavier von Doris Braun begleitet - beweisen und seinen Applaus verdienen. Die 13-jährige Luzia Scholz aus Erding, die seit sieben Jahren Violine spielt, stellte sich im Spiegelsaal im Duo Klavier und Streichinstrument der Herausforderung. Der achtjährige Samuel Kerner aus Oberding ließ vor seinen Eltern Lena und Bodo sowie der Gitarrenlehrerin Barbara Effenberger-Metzler die Jury hören, was er gelernt hatte. Der elfjährige Freisinger Friedrich Braun spielte Violoncello, begleitet am Klavier von Luise Braun.
Die meisten jungen Musiker waren nach ihren Auftritten sichtlich erleichtert. Manche klammerten sich weinend an ihre Mütter, obwohl sie passabel performt hatten.
Die Jurymitglieder hatten bis zu 25 Punkte für die Leistungen der musikalischen Talente vergeben können. Die Besten erhielten 23 bis 25 Punkte und erste Preise mit Berechtigung zur Teilnahme am Landeswettbewerb. Vielleicht reicht es später sogar zum Finale am Bundeswettbewerb in Lübeck. Die Bewertungen wurden in der KMS veröffentlicht, wo sie sich etwa der siebenjährige Ben und seine neunjährige Schwester Anna Steigerwald aus Neufahrn gespannt anschauten.
Die Lehrer waren zufrieden: Klavierlehrer Peter Heger, Querflötenlehrerin Claudia Gondola de Hackel, die Schulleiter Hackel und Zapf, die stellvertretenden Schulleiter Sarah Kober (Erding) und Jürgen Wüst (Freising) zogen unisono ein positives Fazit zu dem Wettbewerb. Die Urkunden werden beim Preisträgerkonzert an die Gewinner vergeben. Dieses beginnt am Freitag, 2. Februar, um 19 Uhr im Konzertsaal der Erdinger Kreismusikschule. Der nächste Regionalwettbewerb findet Anfang 2025 in der Musikschule Freising statt. "Jugend musiziert" wird in jedem Jahr unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten in 170 Regionen veranstaltet.
