16 000 Besucher:Freisinger Altstadtfest feiert 40-jähriges Jubiläum

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Rund 16 000 Besucher waren beim Altstadtfest da. Der Freisinger Marienplatz füllte sich zum Abend hin schnell. (Foto: Marco Einfeldt)

Auch das 40. Freisinger Altstadtfest kommt traditionell ohne viel Action aus, wenn man von Lukas Irmler auf der Slackline einmal absieht. Die gut 16 000 Besucher schätzen genau diese gemütliche Atmosphäre.

Von Nadja Tausche, Freising

Im vergangenen Jahr war es wegen schlechten Wetters ausgefallen, heuer konnte das Freisinger Altstadtfest wieder normal stattfinden - und das zum insgesamt 40. Mal. Rund 16 000 Besucher seien am Wochenende zum Altstadtfest gekommen, berichtete Erich Stenzel von der Stadt Freising, die das Fest gemeinsam mit dem Stadtverband für Sport organisiert. Über 100 Helfer kümmerten sich um Auf- und Abbau und um den Ausschank, 16 Sportvereine waren involviert.

Eines der Highlights des Abends: Der Auftritt von Slackliner Lukas Irmler, einem "positiv verrückten Kerl" und "Botschafter für diesen Sport", wie Sebastian Wanzke vom Stadtverband für Sport ihn nannte. In gut 20 Metern Höhe balancierte Irmler auf einem Kunststoffband einmal quer über den Marienplatz, zwischendurch machte er einen Spagat, ließ sich plötzlich fallen, so dass er nur noch am Sicherungsgurt vom Band herunterbaumelte, tanzte über den Köpfen der Besucher den Macarena. Irmler ist Weltrekordhalter auf der 2,5 Zentimeter breiten Slackline.

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Bei Essen und Musik gab es verschiedenste Angebote. Die Besucher konnten zwischen Steaksemmel und Riesenbreze wählen, zwischen Lebkuchenherzen und Grillhähnchen. An der "Türkischen Corner" gab es Tee, am Marienplatz die Maß für heuer 7,50 Euro. Die Holledauer Musikanten spielten auf und ein Mann, der indianische Musik aufführte.

Bei keiner anderen Veranstaltung wird die Innenstadt so voll

Insgesamt verlief das Altstadtfest in gewohnten Bahnen. Besondere Attraktionen brauche es nicht, meinte Wanzke: Es gehe darum, mit Familie und Freunden zusammenzukommen. "Die Attraktion des Festes ist der Nachbar auf der Bierbank", sagte er. 1978 habe das Altstadtfest zum ersten Mal stattgefunden - wichtig sei ihm, dass für alle Generationen etwas geboten sei. Stenzel merkte an: "Es schafft keine andere Veranstaltung, dass du die Innenstadt so vollkriegst." Auch im Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit, in der öffentlichen Diskussion derzeit so präsent, hat man auf dem Altstadtfest nichts geändert. Stenzel zufolge ist das nicht nötig: Einweggeschirr gebe es sowieso nicht, ob die Stände Bio-Essen anbieten, sei ihnen überlassen. Für Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (Freisinger Mitte) macht den Charme des Altstadtfestes gerade die Tradition aus.

Das Konzept schien bei den Besuchern gut anzukommen. "Zu viel Action braucht man gar nicht", fand Melanie Ludwig aus Freising, die mit ihrer Familie und einer Gruppe Freunden auf das Fest gekommen war. Giuseppe Cocuzza gefällt vor allem die gemütliche Atmosphäre. Man wolle neben Essen und Trinken vor allem der Musik zuhören, fügte Gertrud Lippstreu an: Das Paar hatte auf der Durchreise einen Zwischenstopp in Freising eingelegt.

Um 23.30 Uhr ist Schluss - zu früh, finden zwei Besucher

Auch die jüngere Generation war vertreten: Sie gingen jedes Jahr aufs Altstadtfest, erzählten die Freisinger Maxi Nerb und Julian Schwarzer: Man wisse, was einen erwarte. Wünschen würden sie sich allerdings eine Bühne, bei der auch nach 23.30 Uhr noch etwas los ist - momentan sei um die Zeit Schluss. Auch die Sitzplätze seien meist knapp, fanden sie - 6500 davon gibt es laut Stenzel insgesamt. Dass die Innenstadt derzeit in manchen Teilen eine Großbaustelle ist, war für das Altstadtfest kein großes Problem, am gesperrten Bereich gingen die Besucher einfach rechts und links vorbei.

Den Auftakt zum Altstadtfest hatte Freising schon am Freitag gefeiert. Beim Open-Air waren die Rockklassiker und die Big Iron Creek-Coverband aufgetreten, davor die Gruppe Jingo-Lo-Ba und MTJ.Alias Matthias Jodl. Außerdem war um Mitternacht der Staffellauf der Freisinger Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) gestartet: Zum 150-jährigen Bestehen des DAV fuhren Radfahrer vom Freisinger Marienplatz in Richtung Tegernsee, dort übergaben sie an einen Bergläufer. Auch Gleitschirmflieger und Mountainbiker waren im Einsatz. Das Ende der Staffel machte Lukas Irmler - wieder auf dem Marienplatz.

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