Feuerwehr:Waldbrand-Serie: Kriminalamt setzt Belohnung aus

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An zwölf Orten im Münchner Osten hat es in den vergangenen Wochen gebrannt. (Foto: SZ-Karte)
  • Ein unbekannter Brandstifter soll seit Anfang April zwölf Waldbrände im Münchner Osten gelegt haben.
  • Der Sachschaden soll etwa 50 000 Euro betragen.
  • Nach dem Täter wird noch gesucht. Das Landeskriminalamt hat nun eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt.

Von Martin Bernstein

Zwölf Waldbrände musste die Feuerwehr in Waldgebieten im Münchner Osten seit Anfang April löschen. Für die Brandfahnder vom Kommissariat 13 der Münchner Kriminalpolizei steht mittlerweile fest: Ein Brandstifter treibt dort sein Unwesen. Das Landeskriminalamt hat jetzt eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt.

Auch mit Fahndungsplakaten wird inzwischen nach dem Täter gesucht. Die Feuer wurden in Waldperlach (nördlich der Putzbrunner Straße), im Solalinder Holz (südlich von Waldtrudering), im Lohholz (südlich von Keferloh in der Gemeinde Grasbrunn) sowie südlich vom Gewerbegebiet Brunnthal gelegt.

Polizei
:Ermittler gehen bei Waldbrand-Serie von Brandstiftung aus

Die Polizei glaubt nicht daran, dass die Serie von Bränden im Münchner Osten ein Zufall ist. Der mutmaßliche Täter soll bereits 25 000 Euro Schaden angerichtet haben.

Von Thomas Schmidt

Die Serie begann am 1. April gegen Mittag an der Putzbrunner Straße. Besonders schwerwiegend war ein Waldbrand am 10. April bei Keferloh. Dort standen am Montag vor einer Woche 11 000 Quadratmeter kultivierter Wald in Flammen. 66 Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpften stundenlang gegen das Feuer, die Bundesstraße zwischen Haar und Putzbrunn musste gesperrt werden. Es war der achte Fall der Serie - doch der unbekannte Brandstifter hörte nicht auf.

Einen weiteren Brandort entdeckten Brandfahnder ebenfalls an der Putzbrunner Straße im Stadtteil Ramersdorf/Perlach. Dort hatte es bereits zweimal gebrannt. Rund 5000 Quadratmeter Jungwald waren verkohlt. Am Gründonnerstag dann brannte um 15.10 Uhr im Bereich Brunnthal-Kirchstockach nordwestlich der so genannten Gudrunsiedlung ein etwa 25 000 Quadratmeter großes Waldstück.

180 Feuerwehrleute kämpften rund zwei Stunden lang gegen die Flammen und konnten gerade noch verhindern, dass sich das Feuer auf die Siedlung ausbreitete. Richtig brenzlig sei die Situation gewesen, schilderte ein Augenzeuge.

Die Brandfahnder suchen Zeugen

Bereits einen Tag später, am Karfreitag, wurde gegen 10 Uhr der nächste Brand gemeldet. Über Notruf teilte ein aufgeregter Anrufer mit, er habe zwischen Solalinden und der Schwedensteinstraße Rauch aus einem Waldstück aufsteigen sehen. Beim Eintreffen der Polizei und der Feuerwehr wurde die Feuerstelle nur etwa zehn Meter entfernt von einer schon älteren Brandstelle lokalisiert. Diesmal handelte es sich um etwa 350 Quadratmeter abgebrannten Jungwald.

Auch am Osterwochenende kamen die Feuerwehren im Münchner Osten nicht zur Ruhe. Am Karsamstag gingen gegen 14.45 Uhr mehrere Mitteilungen über einen erneuten Waldbrand im Bereich zwischen Perlach und Oedenstockach ein. Die Feuerwehr musste rund 500 Quadratmeter Waldfläche im Oedenstockacher Forst löschen. Der bei den zwölf Bränden entstandene Sachschaden dürfte inzwischen rund 50 000 Euro betragen.

Die Brandfahnder im Polizeipräsidium ermitteln seit Beginn der Serie intensiv, aber bisher erfolglos. Sie suchen mögliche Zeugen, die seit 1. April in den Waldgebieten im Münchner Südosten verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben. An einigen Tatorten haben die Fahnder Spuren sichergestellt. Viele der Brandherde sind nur jeweils einen kurzen Fußmarsch voneinander entfernt. Momentan dürfte allein die feuchte Witterung dafür verantwortlich sein, dass der Täter seit Samstag nicht mehr zugeschlagen hat. Vor genau sechs Jahren hatte es im selben Gebiet im Münchner Osten ebenfalls an Ostern zweimal gebrannt.

© SZ vom 19.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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