Es gibt Dinge, die muss man sich nicht unbedingt abschauen bei einem Besuch auf der anderen Seite der Welt. Wer zum Beispiel in Christchurch in Neuseeland morgens um acht Uhr den Stadtpark betritt, wird an jedem Wochentag Menschengruppen in Trainingsanzügen antreffen, die zu ersten Rugby-Übungen antreten. Christchurch hat auch eine Art Englischen Garten, in dem sich die Menschen gerne schon morgens leidenschaftlich umrennen und in dem es sogar an einem See, der etwa die Ausmaße des Kleinhesselohers hat, einen Yacht-Club gibt.
Wichtig ist, bevor man sich zu sehr über die Neuseeländer wundert, das Wort "Modell" nicht zu überlesen. Denn dann erstaunt es nicht, wenn an einem Morgen auf einmal auf besagtem Mini-See gleich vierzig Yachten unterwegs sind. Allesamt nur je spanferkellang und per Fernsteuerung vom Festland aus bedient, um die Wochenregatta zu gewinnen.
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In anderer Fortbewegungshinsicht sind die Neuseeländer allerdings wirklich nachahmenswert. Wer sich zum Beispiel wundert, warum an Fußgängerampeln gulligroße gelbe Legosteine mit herausragenden Noppen im Boden versenkt sind, lernt schnell, dass man nie Fußgängergrün bekommt, solange man sich nicht auf so einen Stein stellt. Im Zweifel kommt dann ein Lime-Raser angerollt und klärt einen auf. Der Anbieter Lime verleiht Kickboards, die mit Batterien angetrieben und so schnell werden, dass man ohne Helm etwas Angst bekommt. Wäre eine absolute Bereicherung der Münchner Mietflotte.
Viel wichtiger und eigentlich überfällig sind die Rad-Reparatur-Stationen, die in Christchurch überall stehen wie kleine Zapfsäulen. Daran hängen fest verankerte Werkzeuge, mit denen man kostenlos sein Rad reparieren kann. Und daneben steht stets eine im Boden fixierte Fahrradpumpe. So etwas ist in der selbsternannten Radlhauptstadt auf jeden Fall überfällig.