Gentrifizierung in der Stadt:Milieuschutz für 9000 Wohnungen

Die Siedlung Alte Heide zwischen Schwabing und Freimann wurde Anfang der Zwanzigerjahre errichtet, um die große Wohnungsnot zu lindern. (Foto: Florian Peljak)

Der Planungsausschuss des Münchner Stadtrats verlängert und erweitert die Erhaltungssatzungen "Alte Heide" und "Moosach".

Der Stadtrat verlängert und erweitert den Milieuschutz im Norden der Stadt, um gewachsene Bevölkerungsstrukturen zu bewahren und ein Verdrängen von Mietern durch Luxussanierung zu vermeiden. Gegen die Stimme der FDP hat der Planungsausschuss des Stadtrats am Mittwoch dafür votiert, die Erhaltungssatzungen "Moosach" und "Alte Heide" unbefristet zu erlassen. Das Gebiet Alte Heide, das bisher nur die gleichnamige, 100 Jahre alte ehemalige Arbeitersiedlung umfasste, wird im Norden und Süden um 500 Wohnungen erweitert. Es umfasst jetzt 1800 Wohnungen, in denen 3500 Menschen leben.

Im Erhaltungssatzungsgebiet Moosach zwischen Mittlerem Ring und Triebstraße, Dachauer und Hanauer Straße liegen 7200 Wohnungen mit 13 600 Bewohnern. In der Debatte im Ausschuss sagte Sibylle Stöhr (Grüne), Milieuschutz sei mit Mieterschutz gleichzusetzen. Christian Köning (SPD) ergänzte, das Gentrifizierungsproblem betreffe alle Münchner, daher sollte die ganze Stadt Erhaltungssatzungsgebiet werden. Jörg Hoffmann (FDP) entgegnete, dies sei zum Glück rechtlich unmöglich, die Satzungen seien keine sinnvolle Lösung. Derzeit hat München 35 Erhaltungssatzungen für gut 200 000 Wohnungen mit fast 350 000 Bewohnern.

© SZ/sekr/ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusBildung ohne Druck
:München plant neue Schule ohne Noten

Sitzen bleiben bringt nichts, sagt LMU-Pädagoge Michael Kirch – und das Abitur sollte man auch so oft schreiben können, bis das Ergebnis passt. Ein Gespräch über das, was Kinder wirklich zum Lernen brauchen.

Interview von Kathrin Aldenhoff

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: