Therme Erding:In Kürze soll es losgehen

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Urteil des Verwaltungsgerichts Regensburg zu Saunen und Wellness würde wieder Betrieb der gesamten Anlage ermöglichen. Geschäftsführer Marcus Maier kalkuliert mit einem Ende der Zwangspause innerhalb von nur wenigen Tagen

Von Thomas Daller, Erding

Die Therme Erding macht sich startbereit: Geschäftsführer Markus Maier sagte, die Staatskanzlei beschäftige sich an diesem Dienstag mit dem Thema Thermen, er erwarte im Laufe des Nachmittags den Bescheid, dass die Therme zur Gänze wieder öffnen dürfe. Ursprünglich war lediglich geplant, die Außenbereiche und jene Innenbereiche zu öffnen, die über ein zu öffnendes Dach verfügen. Nun hat aber das Verwaltungsgericht Regensburg das Wellness-Verbot gekippt und erlaubt auch Saunen und Innenschwimmbecken. Für die Therme würde das die Rückkehr fast zu einem Normalbetrieb bedeuten, natürlich mit Abstandsregelungen, Desinfektionsmitteln, Masken für die Mitarbeiter und weiteren Vorsichtsmaßnahmen, die sie in ihrem Schutz- und Hygienekonzept bereits dargelegt haben.

Ende vergangener Woche stellte das Verwaltungsgericht fest, dass die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung dem Betrieb eines Innenschwimmbeckens, einer Sauna im Innenbereich sowie einer Sauna im Außenbereich eines Hotels nicht entgegenstehe. Das war für die Branche ein Paukenschlag. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bayern) forderte daher die bayerische Staatsregierung auf, schnell und flexibel zu handeln, um eine Klagewelle zu verhindern und weiteren Schaden von der Branche abzuwenden: "Ganze Kommunen leiden darunter", schrieb Dehoga-Landesgeschäftsführer Thomas Geppert in einer Pressemitteilung, "dass ihre Thermen derzeit nicht geöffnet sein dürfen, was einen großen Schaden für die ansässige Hotellerie, ja den ganzen Ort bedeutet".

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Thermen-Geschäftsführer Maier geht nun davon aus, dass die Therme Erding sowie die Therme Bad Wörishofen, die ebenfalls zum Unternehmen gehört, nun zeitnah öffnen können: "Es kann sich nur um wenige Tage handeln", sagte er der SZ. Ein Teil der Mitarbeiter, die sich bislang in Kurzarbeit befanden, sei bereits zurück, der Rest stehe auf Abruf bereit. Im Galaxy werde bereits der Rutschenturm gereinigt, im Saunabereich würden ebenfalls schon die Reinigungsarbeiten laufen. "Die Masken sind vorhanden, die Spender für Desinfektionsmittel stehen bereit, die Abstandspunkte sind markiert und die Plexiglaswände an den Kassen sind montiert. Wir geben Vollgas", betonte Maier.

Bei den Gästen der Therme sei es aber noch nicht angekommen, dass man wohl bald wieder zur Gänze öffnen könne. Im Hotelbereich habe es für die Pfingstferien komplette Stornierungen gegeben, Stammkunden hätten ihre Thermencard zurückgeschickt und um Auszahlung des Guthabens gebeten. In den Begleitschreiben dazu sei darauf hingewiesen worden, dass man nun auf Thermen in Österreich ausweiche. "Es hat mir bei euch immer sehr gut gefallen. Leider könnt Ihr ja nichts dafür, für das was die bayerische Politik macht", heißt es in einer E-Mail.

Maier hofft, dass Bayern bei den Thermen nicht wieder die strengsten Regelungen einführt. In Baden-Württemberg, wo die Thermen bereits wieder geöffnet seien, würden zehn Quadratmeter pro Gast gelten, in Nordrhein-Westfalen seien es sieben Quadratmeter. "Zehn Quadratmeter wären wichtig, auch für die kleineren Thermen", betonte Maier. "Wenn Bayern 20 Quadratmeter einführen würde, geht es uns ansonsten wie in der Gastronomie, dass manche nach einem kurzen Betrieb wieder zusperren, weil es nicht wirtschaftlich machbar ist." Für die Therme Erding wären 20 Quadratmeter "grenzwertig", dann könnte man "mit Müh und Not Verluste minimieren". Daher fordere die Therme eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf den Saunabetrieb auch auf sieben Prozent: "Analog zu der Gastronomie, die entlastet wird, muss auch die Bäderbranche entlastet werden, denn wir sind schon mehr als drei Monate komplett geschlossen und hatten keinerlei Einnahmen."

© SZ vom 16.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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