Kommunalwahl 2020:Volle Rückendeckung

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"Ich bin überwältigt": Landrat Bayerstorfer. (Foto: Renate Schmidt)

Die Delegierten küren Landrat Martin Bayerstorfer ohne Gegenstimme zu ihrem Kandidaten. Der kündigt einen intensiven Wahlkampf an. Auch im 18. Jahr fühle er keine Spur von Amtsmüdigkeit

Von Philipp Schmitt, Fraunberg

Die CSU zeigt vor der Kommunalwahl 2020 bei der Kandidatenkür für die wichtigsten politischen Ämter im Landkreis demonstrative Geschlossenheit: Nach der einstimmigen Nominierung von Oberbürgermeister Max Gotz als Erdinger OB-Kandidat ist am Donnerstag auch Martin Bayerstorfer mit voller Zustimmung von der Delegiertenversammlung des Kreisverbands als Landratskandidat ins Rennen geschickt worden: Bayerstorfer erhielt im Oberbierbacher Gasthaus Strasser alle 159 gültigen Stimmen, vier der 163 abgegebenen Wahlzettel waren ungültig.

Der seit fast 18 Jahren amtierende Landrat aus Hohenpolding wurde damit für seine vierte Kandidatur auf den Schild gehoben: "Das ist ein großartiges Ergebnis, mit dem ich so nicht gerechnet hatte, ich bin überwältigt", freute sich der zuvor von Gotz vorgeschlagene Bayerstorfer über die volle Rückendeckung und das damit verbundene Signal der Geschlossenheit aus den eigenen Reihen. Der CSU-Kreisvorsitzende, der vor der Abstimmung im voll besetzten Saal trotz sommerlicher Hitze vor Vertretern der 23 CSU-Ortsverbände eine fast einstündige Bewerbungsrede gehalten hatte, gab sich vor den Altlandräten Xaver Bauer, seinem früheren Mentor Hans Zehetmair und dem Bundestagsabgeordneten Andreas Lenz kämpferisch und kündigte einen intensiven Wahlkampf an: "Ich möchte Bewährtes erhalten und Neues entwickeln", sagte Bayerstorfer. Bekanntlich hat Bayerstorfer schon einen Gegenkandidaten: den Bockhorner Bürgermeister Hans Schreiner (Freie Wähler), der auch von Grünen und SPD unterstützt wird.

Er wolle den prosperierenden Landkreis, der sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich "explosionsartig entwickelt hat", weiter voran bringen, sagte nun Bayerstorfer. Bildung und Gesundheitswesen, Schulen und die beiden Krankenhäuser stünden im Fokus. Zudem wolle er eine Mobilitätsoffensive starten und sich "weiter mit voller Leidenschaft dafür einsetzen, dass es dem Landkreis gut geht und die Leute glücklich sein können". Von Zehetmair habe er gelernt, dass bei schwierigen Themen manchmal gegen den Zeitgeist agiert werden müsse, denn "zur Quelle kommt man nur, wenn man gegen den Strom schwimmt". Ein schwieriges Thema sei die Erdinger Nordumfahrung, die er im Schulterschluss mit Gotz gegen Widerstände stemmen wolle: "Danke Max, dass du da stehen geblieben bist."

Bayerstorfer appellierte an das "Wir-Gefühl" und die Geschlossenheit im Kreisverband, amtsmüde sei er noch nicht, er werde weiter mit voller Kraft anpacken und sich für die Fortsetzung der "erfolgreichen Politik im Landkreis" engagieren. Der CSU-Kreisvorsitzende sagte, er sei davon überzeugt, dass im Hinblick auf die am 15. März 2020 neu zu wählenden Kreisräte eine "unwiderstehliche" CSU-Kreistagsliste mit 60 guten Kandidaten auf den Weg gebracht werde.

Volle Unterstützung sagten ihm Gotz und der Fraunberger Bürgermeister Hans Wiesmaier zu, die Bayerstorfers Arbeit in der von Wachstum und Veränderung geprägten Region würdigten und gute Teamarbeit im Wahlkampf anboten. Gotz zufolge hat der Landrat "am Puls der Zeit" agiert und sei er bei schwierigen Themen wie der dritten Startbahn und der Nordumfahrung "standhaft geblieben, ohne zu jonglieren", das wisse er zu schätzen. Er habe den Landkreis "mit wichtigen Impulsen, aber auch mit Gefühl und Empathie für die Menschen weiter entwickelt".

Die Zukunft der Kliniken in Erding und Dorfen sei ein wichtiger Eckpfeiler der CSU-Politik. Geburtshilfe und Notfallaufnahme seien trotz der Jahres-Defizite wichtige Angebote, die erhalten werden müssten, sagte Bayerstorfer. Auch eine gute Stimmung der Klinik-Mitarbeiter sei wichtig, die Ballungsraumzulage soll dazu als Signal der Wertschätzung beitragen. Er wolle die Krankenhäuser weiter voran bringen. Sein Fazit: "Gemeinsam sind wir stark und werden im Landkreis erfolgreich bleiben."

© SZ vom 27.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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