Dorfen:Umbau für die Akutgeriatrie

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Die Klinik Dorfen ist eine Außenstelle des Klinikums Erding. Neben der Akutgeriatrie gibt es hier eine internistische Abteilung mit 42 Betten. (Foto: Renate Schmidt)

Landkreis Erding investiert weitere 3,45 Millionen Euro in das Klinikum Dorfen. Durch die geplanten Maßnahmen sollen 20 Plätze entstehen.

Von Thomas Daller, Dorfen

Der Kreisausschuss für Bauen und Energie hat sich mit den geplanten Umbaumaßnahmen für die Akutgeriatrie am Klinikum Dorfen beschäftigt, sie befürwortet und dem Kreistag empfohlen, die überplanmäßigen Mittel bereitzustellen. Es handelt sich insgesamt um 3,45 Millionen Euro, wovon im Haushalt 2022 bereits 1,46 Millionen Euro vorhanden sind. Die Geriatrie in Dorfen hat bereits zum 1. April 2022 die Arbeit aufgenommen, der Betrieb ist allerdings nur in einem sehr beschränkten Maß möglich. Die Umbaumaßnahmen gelten als Voraussetzung für einen vollen Betrieb. Die Bauarbeiten sollen in den Sommermonaten beginnen und bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

Der schlechte Zustand der Installation ist einer der Gründe für die Kostensteigerung

Die Baumaßnahmen erfordern ein komplettes Entfernen der vorhandenen Nasszellen sowie Umbaumaßnahmen der vorhandenen Installationen im Erd- sowie im Obergeschoß. Durch die geplanten Baumaßnahmen sollen insgesamt 20 Plätze entstehen: acht Doppelbettzimmer mit barrierefreier Nasszelle, ein Doppelbettzimmer mit behindertengerechter Nasszelle und zwei Einzelbettzimmer mit behindertengerechter Nasszelle. Zudem sollen die Patientenzimmer entsprechend renoviert werden. Zusätzlich werden ein Aufenthaltsraum und ein Therapieraum im ersten Obergeschoss sowie vier bis sechs Büroarbeitsplätze im Dachgeschoss geschaffen. Die ermittelten Baukosten belaufen sich auf zwei Millionen Euro, das sind 700.000 Euro mehr als bei der Grobkostenschätzung aus dem Jahr 2021. Die Mehrkosten ergeben sich nach Angaben des Landratsamtes aus dem schlechten Zustand der vorhandenen Installationen, den seither stattgefundenen Preissteigerungen und einem Sicherheitszuschlag von 15 Prozent für noch zu erwartende Preissteigerungen.

Der Aufzug stammt aus dem Jahr 1964 und ist bereits zehn Jahre stillgelegt

Darüber hinaus soll auch der Aufzug ausgetauscht werden. Weil er seit Jahren nicht mehr vom TÜV abgenommen wurde, ist der alte Aufzug im Altbau des Klinikums seit knapp zehn Jahren stillgelegt. Bei Voruntersuchungen hat man festgestellt, dass eine Instandsetzung der derzeit verbauten Anlage aus dem Jahr 1964 weder wirtschaftlich noch nach dem Stand der Technik möglich ist. Architekten und Fachingenieure haben Baukosten in Höhe von 300.000 Euro ermittelt. Dabei wird das bereits bewilligte Budget in Höhe von 160.000 Euro überschritten. Auch der neue Aufzug soll noch im Jahr 2022 fertiggestellt sein.

Zudem ist auch eine neue Lüftungsanlage fällig. Aktuell ist die Lüftungsanlage noch in Betrieb, jedoch ist die Automatisierungstechnik nicht mehr funktionstüchtig. Ersatzteile für diese Anlage seien nur schwer erhältlich und die Hygieneausführungen nicht mehr Stand der Technik. Außerdem ist der Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung sehr niedrig, ein Austausch würde auch die Energiekosten reduzieren. Für die Umsetzung der Maßnahme werden Mittel in Höhe von 650.000 Euro benötigt.

Sanierungsbedürftig sind auch die Leitungen fürs Trink- und Löschwasser

Sanierungsbedürftig sind ferner die Trink- und Löschwasserleitung und die medizinische Gaszentrale. Bei der Trink- und Löschwasserleitung bestehe die Gefahr auf Grund der stehenden Wassersäule, dass sich Legionellen bilden. Hier könne durch den Einbau einer trockenen Löschleitung Abhilfe geschaffen werden, indem die Löschleitung von der zentralen Trinkwasserversorgung des Klinikums abgetrennt wird. Für die Sanierungsmaßnahmen Trink- und Löschwasserleitung sowie die medizinischen Gase geht das Ingenieurbüro von Kosten im mittleren sechsstelligen Bereich aus.

Aktuell stehen Mittel in Höhe von 1,46 Millionen Euro bereit, von denen 1,3 Millionen für die Geriatrie sowie 160.000 Euro für den Aufzug geplant waren. Diese Mittel müssten um knapp zwei Millionen Euro auf insgesamt 3,45 Millionen erhöht werden. Das zieht daher auch noch einen Beschluss des Kreistags nach sich. Mit den Ausschreibungen soll bereits jetzt begonnen werden, die tatsächliche Auftragserteilung soll aber erst nach der nächsten Kreistagssitzung am 11. Juli erfolgen. Eine Verschiebung des Projekts ist nicht geplant, da der noch nicht begonnene Umbau auch negative Auswirkungen auf die anderen Abteilungen und den laufenden Betrieb habe: Die Geriatrie belegt derzeit auch Bereiche, die anderen Abteilungen zustehen.

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