Erding und Archäologie, das ist seit Jahren eine gedeihliche Verbindung. Das hat mehrere Gründe: Im Boden in und um Erding gibt es einfach wahnsinnig viel zu entdecken - und es wird ja auch dauernd etwas gefunden. Zweitens unterstützt die Stadt Erding die archäologische Forschung durch das von Professor Bernd Päffgen geleitete Forschungsprojekt "Erding im ersten Jahrtausend" mit entsprechenden Drittmittel - das ist vorbildlich und fördert die Archäologie enorm. Drittens wird das Museum Erding von Harald Krause geleitet, der nicht nur selbst Archäologe ist, sondern auch Vorsitzender des sehr aktiven Archäologischen Vereins Erding - so wird die Begeisterung für die Erforschung der lokalen Frühgeschichte in besonderer Weise gefördert. Deshalb muss sich niemand Sorgen machen, dass womöglich nicht genug interessiertes Publikum kommen könnte, wenn an diesem Samstag, 15. Juli, das 8. Archäologische Sommer-Symposium im Museum Erding stattfindet.
Von zehn bis 18 Uhr werden Expertinnen und Experten ihre neuesten Erkenntnissen zur Erforschung der Römerzeit, der Spätantike und des Früh- und Hochmittelalters in Erding vorstellen. Die Referentinnen und Referenten kommen von der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, von Grabungsfirmen, aus der Anthropologischen Staatssammlung und von weiteren Projektpartnern. Es gibt eine Mittags- und eine Kaffeepause, der Eintritt ist frei.
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Unter anderem werden die aktuellen Ausgrabungen einer Villa Rustica in der Kiesgrube Kaiser in Eichenkofen vorgestellt. Dort wurden nicht nur die Überreste eines Gebäudes - mit Fußbodenheizung (!) - aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus entdeckt, sondern auch ein Brandgräberfriedhof, was Archäologen mindestens genauso spannend finden. In einem anderen Vortrag geht es um das altbekannte Reihengräberfeld in Langengeisling. Die Beschäftigung mit den dort gemachten Funden bringt laufend weitere Erkenntnisse, so wie das auch beim Reihengräberfeld von Altenerding-Klettham der Fall ist. In einem aktuellen Vortrag erklärt der Referent, was es mit einem dort gefunden Prunkkamm auf sich hat.
Ein weiteres Thema ist die bereits vor einigen Jahren entdeckte merowingerzeitliche Grabgruppe im Baugebiet Poststadel, wo gerade die Bauarbeiten für ein neues Wohngebiet in vollem Gang sind. Sehr spannend sind auch die ersten Erkenntnisse zu der vor kurzem am Rennfeldweg freigelegten spätantiken Grabgruppe, die dort neben der römischen Sempttalstraße angelegt worden war. Ein Höhepunkt der Tagung sind Vorträge zum frühmittelalterlichen Kammergrab mit Sattelbeigaben in Aufhausen-Bergham, das bereits Ende der 1990er-Jahre entdeckt und ausgegraben wurde. Kaum weniger interessant erscheinen die Vorträge über Zuwanderung nach Erding im fünften Jahrhundert, die sich mit bioarchäologische Untersuchungen bestimmen lässt, oder ein Vortrag darüber, was Keramikscherben aus dem Spätmittelalter so alles über das damalige Erding verraten.
8. Archäologisches Sommersymposium, Samstag, 15. Juli, zehn bis 18 Uhr, Museum Erding, Programm unter www.museum-erding.de .
