SZ-Tatortserie:Ein ungewolltes Leben

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Der Tatort mit dem Stromverteilerkasten, an dem das Baby in einem Karton abgelegt worden ist. Erst drei Tage später fand ein Nachbar den toten Säugling. (Foto: Peter Bauersachs (Bearbeitung: SZ))

Eine 21-Jährige setzt im Jahr 2006 in einer eisigen Nacht ihr Neugeborenes in einem Karton aus, in dem es erfriert. Die Kripo löst den Fall schließlich mit einem Fragebogen. Der Vater will nichts von der Schwangerschaft gewusst haben.

Von Thomas Daller

Was mag in der 21-jährigen Mutter vorgegangen sein, als sie in der Nacht von Sonntag, 29., auf Montag, 30. Januar 2006, ihr zweites Kind, ein kleines Mädchen, entbunden hat. Als sie das Kind in ein Handtuch wickelte, in einem Pappkarton legte und in der eisigen Nacht bei minus zehn Grad damit über die Bundesstraße lief, um es hinter einem Stromverteilerkasten abzustellen. Einen Platz, den sie von ihrer Wohnung aus sehen konnte; den Ort, an dem ihr Kind gestorben ist. Und ihr Lebensgefährte hat das Tötungsdelikt nicht verhindert, obwohl ihm dies möglich gewesen wäre. Ihm war die Schwangerschaft der 21-Jährigen offenbar völlig gleichgültig gewesen.

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