AfD auf kommunaler Ebene:"Euer Kappi", der Hetzer

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Der stellvertretende Kreisvorsitzende Peter Junker wurde wegen Volksverhetzung, wegen Äußerungen beim Europaparteitag in Magdeburg, zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. (Foto: Screenshot Youtube)

Im Gemeinderat ist er eher harmlos und gut eingehegt, in Magdeburg hetzt er in übler Weise. Wo zeigt Peter Junker sein wahres Wesen? Kommt es darauf überhaupt an? Wie andere Finsinger Gemeinderatsmitglieder ihn sehen, mit ihm umgehen und sich ihm gegenüber verhalten - im politischen Gremium und außerhalb.

Von Florian Tempel, Finsing

Er sei "euer Kappi", stellt sich Peter Junker vor, wenn er Reden hält oder sich in selbstgedrehten Videos auf Facebook anmoderiert. Der 65-jährige Finsinger hat stets eine blaue Mütze mit der Aufschrift "AfD" auf dem Kopf, immer und überall. "Man kann sich damit zum Kasperl machen", hat er vor wenigen Tagen beim AfD-Europa-Parteitag gesagt, "aber das ist eine meiner Grundüberzeugungen". War das Selbstironie? Der Mann hält sich für lustig, ist es aber nicht. In seiner Rede in Magdeburg leugnet er den Klimawandel, hetzt gegen Migranten und queere Menschen. So radikal und mit so obszönen Beleidigungen, dass er wegen Volksverhetzung angezeigt worden ist - und es in die Tagesthemen geschafft hat. Dort zeigt man ihn in einem Beitrag über den AfD-Parteitag als Beispiel für besonders extreme Redner, für die es in Magdeburg besonders viel Zustimmung gab.

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