Haus der Vereine:Heizen gegen den Verfall

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Das ehemalige Rat- und Schulhaus ist eines der ältesten Gebäude in der Gemeinde Zorneding. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Weil nach wie vor unklar ist, wie es mit dem Zornedinger Haus der Vereine weitergeht, soll das historische Gebäude vorerst notdürftig in Schuss gehalten werden.

Von Andreas Junkmann, Zorneding

Das Haus der Vereine in Zorneding steht schon längere Zeit leer, trotzdem soll das Gebäude nun eine neue Heizung bekommen. Allerdings dient diese nicht in erster Linie dazu, das historische Bauwerk mit wohliger Wärme zu füllen, sondern schlichtweg um zu verhindern, dass seine Substanz komplett kaputtgeht. Vor allem im Keller macht die sich ausbreitende Feuchtigkeit Probleme, was letztlich auch die Standsicherheit des Gebäudes in der Anton-Grandauer-Straße gefährden könnte. Der Zornedinger Gemeinderat hat deshalb in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dem drohenden Verfall mit der Anschaffung von Heizungs- und Trocknungsgeräten zu begegnen.

Damit waren jedoch nicht alle im Gremium einverstanden. "Ich würde in das Gebäude keinen einzigen Cent mehr reinstecken", sagte etwa Robert Strobl (CSU), der bezweifelte, dass die von der Verwaltung veranschlagten Kosten von rund 3000 Euro für den Erhalt des Hauses ausreichen werden. Tatsächlich räumte Johannes Stanzel vom Bauamt ein, dass das nur die Anschaffungskosten für die Geräte sind, der Energieverbrauch sei hier noch nicht eingepreist - und dieser dürfte nicht unerheblich sein. Um die Feuchtigkeit dauerhaft aus dem Gebäude zu verdrängen, müssten die Geräte nämlich das ganze Jahr über laufen. Zudem, so Stenzel, müsse das Haus der Vereine regelmäßig auf seine Standsicherheit geprüft werden.

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Diese sei aktuell zwar nicht gefährdet, es müsse jedoch mit einer allmählichen Verschlechterung des baulichen Zustands gerechnet werden, schreibt die Verwaltung in einer Stellungnahme. Johannes Stenzel ergänzte in der Sitzung, dass eine Komplettsanierung deutlich teurer werden würde als die Anschaffung von Heizungsgeräten. Mit dieser Notlösung war die Mehrheit des Gremiums denn auch einverstanden. "Solange nicht klar ist, was mit dem Gebäude passiert, müssen wir schauen, dass die Substanz nicht verkommt", sagte etwa Patrick Eichler (CSU). Dem schloss sich auch Helmut Obermaier (Grüne) an: "Wir müssen versuchen, das Gebäude nicht in einen schlechteren Zustand zu bringen, als es im Moment ist."

Wegen seiner historischen Bedeutung als eines der ältesten Gebäude am Ort, in dem früher das Rathaus und die Schule beheimatet waren, tun sich die Gemeinderäte schwer damit, das Haus der Vereine einfach abzureißen - zumal dann mitten im Zentrum auf nicht absehbare Zeit eine Baulücke entstehen würde. Zuletzt gab es deshalb die Idee, den Ortskern zusammen mit einem Investor zu überplanen, der dem geschichtsträchtigen Bauwerk womöglich wieder neues Leben einhauchen könnte.

Gegen vier Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat schließlich, das Haus der Vereine so lange notdürftig in Schuss zu halten, bis klar ist, wie es auf längere Sicht damit weitergehen soll.

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