Nach der Wahl:Jetzt müssen Doris Rauscher und Thomas Huber eng zusammenarbeiten

Lesezeit: 1 min

Doris Rauscher leitet den Sozialausschuss, Thomas Huber ist ihr Stellvertreter. (Foto: privat)

Die beiden Ebersberger Abgeordneten leiten jetzt gemeinsam den Sozialausschuss im Landtag - Chefin ist dabei die Sozialdemokratin

Sie kennen sich seit ihrer Jugendzeit, als Jugendfreunde kann man sie dennoch nicht unbedingt bezeichnen: "Wir reden miteinander", hat der Grafinger CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Huber einmal über seine SPD-Kollegin Doris Rauscher aus Ebersberg gesagt und sich sonst auf Fragen über die Gemeinsamkeiten eher wortkarg gegeben. Von nun an werden Huber und Rauscher aber deutlich mehr miteinander zu tun haben: Das Duo leitet künftig gemeinsam den Sozialausschuss des Landtags, Rauscher wurde zur Vorsitzenden gewählt, Huber zu ihrem Stellvertreter.

In übergroßer Harmonie vereint werden die beiden Sozialpolitiker aber wahrscheinlich auch in Zukunft nicht sein. In einer Pressemitteilung zur Wahl weist Huber explizit darauf hin, dass die Abgeordneten der Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern - die auch im Ausschuss eine deutliche Mehrheit haben - die Wahl Rauschers überhaupt erst ermöglicht haben: "Denn die SPD darf aufgrund ihres schlechten Abschneidens bei der Landtagswahl in den neuen Sozialausschuss nur noch zwei Abgeordnete entsenden."

Kleine Spitzen finden sich in den Pressemitteilungen beider Politiker

Immerhin findet Huber auch etwas versöhnliche Töne: Er sei sich sicher, "dass wir im Ausschuss kollegial zusammen arbeiten werden". Schließlich verbinde ihn und die Ausschussvorsitzende das gemeinsame Ziel, "das im deutschen und europäischen Vergleich ja wirklich außerordentlich hohe Niveau der sozialen Sicherheit in Bayern und damit auch im Landkreis Ebersberg nicht nur zu halten, sondern sogar noch auszubauen".

Von diesem außerordentlich hohen Niveau ist wiederum in der Pressemitteilung, die Doris Rauscher verschickt hat, nicht unbedingt die Rede: "Ich würde mich freuen, wenn bei allen Diskussionen wieder der Mensch im Mittelpunkt steht und Blockadehaltungen und Machtspiele der Regierungsfraktionen bei wichtigen sozialen Themen der Vergangenheit angehören würden", heißt es stattdessen. Und auch was in der Pressemitteilung nicht steht, ist durchaus interessant: Ihren künftigen Stellvertreter erwähnt Rauscher mit keinem Wort.

Der Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie wurde vom Bayerischen Landtag bereits 1946 eingerichtet. Neben seiner gesetzgeberischen Tätigkeit bearbeitet der Ausschuss auch Anträge zur Familienpolitik, Kinderbetreuung und Jugendhilfe sowie zu Arbeitsmarkt und Arbeitsförderung. Aktuell stehen auch die Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderung, die Bekämpfung der Armut und die frühkindliche Bildung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren auf seiner Agenda.

© SZ vom 29.11.2018 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: