Warnung an die Bevölkerung:Moosacher müssen Wasser abkochen

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Das Gesundheitsamt Ebersberg findet bei einer Kontrolle verdächtige Keime. Eine Nachkontrolle bestätigt die Kontaminierung.

Von Wieland Bögel, Moosach

In der Gemeinde Moosach muss ab sofort das Leitungswasser abgekocht werden, jedenfalls wenn es als Trinkwasser verwendet werden soll. Dies gab das Gesundheitsamt Ebersberg am Mittwochnachmittag bekannt. Wie dessen Leiter Hermann Büchner erklärt, waren bei einer Routinekontrolle im Leitungsnetz der Gemeinde coliforme Keime gefunden worden.

Bei einer Nachkontrolle durch das Gesundheitsamt konnten die verdächtigen Keime an mehreren Stellen der Wasserversorgung ebenfalls nachgewiesen werden, auch im Hochbehälter Falkenberg waren zwei Proben positiv. "Wir gehen davon aus, dass das Netz kontaminiert ist", sagt Büchner, darum habe man die sogenannte Abkochverfügung erlassen.

Grundsätzlich sei diese aber zunächst eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagt der Gesundheitsamtschef, denn für Menschen gefährliche Keime, wie etwa E-Coli-Bakterien, seien in den Proben nicht gefunden worden. Auch sei die Zahl der Funde eher im unteren Bereich. Allerdings gelten die nachgewiesenen Keime als Indikatoren. Diese kommen in der Umwelt in großer Zahl und Vielfalt vor, die meisten sind gesundheitlich unbedenklich.

Allerdings haben sie laut Trinkwasserverordnung auch nichts in der Wasserversorgung zu tun. Denn es gelte, wenn coliforme Keime, auch harmlose, in die Leitungen eindringen können, besteht die Gefahr, dass das Netz nicht mehr dicht sei und auch gesundheitsschädliche Bakterien den Weg ins Trinkwasser finden könnten.

Sicherheitshalber sollten die Nutzer der Moosacher Wasserversorgung bis auf Weiteres sowohl das Trinkwasser, genau wie Wasser, das zur Zubereitung von Lebensmitteln aber auch zum Zähneputzen genutzt wird, abkochen. Dazu sollte das Wasser einmal sprudelnd aufkochen. Nicht nötig sei dies für andere Verwendungszwecke, etwa zum Baden, Wäschewaschen oder für die Klospülung.

Wie lange diese Vorsichtsmaßnahme erforderlich bleibt, ist laut Büchner noch nicht klar. Noch am Mittwoch werde das Gesundheitsamt an weiteren 20 Stellen Proben nehmen, um die Quelle der Verkeimung eingrenzen zu können. Die Auswertung im Labor dürfte bis Anfang kommender Woche dauern, mindestens so lange wird auch die Abkochverfügung noch aufrechterhalten werden.

© SZ vom 27.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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