Verkehr in der Region:Flunder für Radler

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Am Baubetriebshof Vaterstetten ist eine sogenannte Fahrradflunder eingetroffen. Damit soll in der Region der Bedarf an Radlständern ermittelt werden. (Foto: OstAllianz/oh)

Ein mobiler Fahrradständer ist künftig in den Gemeinden im Münchner Osten unterwegs. So soll der Bedarf an Abstellplätzen ermittelt werden.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Ein zumindest hierzulande ungewohntes Stück Straßenmöblierung soll demnächst in mehreren Gemeinden im Münchner Osten unterwegs sein: Eine sogenannte Fahrradflunder. Der in den Niederlanden erfundene mobile Radlständer soll helfen, den Bedarf an Abstellplätzen zu ermitteln. Dabei handelt es sich um ein Projekt der sogenannten Ost-Allianz.

Um den immer weiter zunehmenden Verkehr in ihren Kommunen in den Griff zu bekommen, haben vor zwei Jahren elf Gemeinden und die Landeshauptstadt den Verein "Stadt und Land München Ost" gegründet. Mit dabei sind Anzing, Forstinning, Pliening, Poing, Vaterstetten und Markt Schwaben aus dem Landkreis Ebersberg, Aschheim, Feldkirchen, Kirchheim und Haar aus dem Landkreis München sowie Finsing aus dem Landkreis Erding. Die Stadt München ist mit ihren östlichen Stadtbezirken Bogenhausen und Trudering-Riem vertreten.

Ab sofort können die Vereinsmitglieder die Fahrradflunder buchen

Eine Maßnahme, um die Mobilität in der Region nachhaltiger zu gestalten, ist die Anschaffung der "Fahrradflundern". Mit diesen mobilen Abstellplattformen für Fahrräder in der Größe eines Auto-Stellplatzes soll der Bedarf an Fahrrad-Stellplätzen an verschiedenen Orten in den Vereinskommunen ermittelt werden, schreibt Christian Koch, Geschäftsführer der Ost-Allianz in einer Pressemitteilung. Dazu soll regelmäßig die Auslastung der Flunder geprüft werden, dann könne man entscheiden, ob feste Fahrradbügel installiert werden sollen.

Auf dem Baubetriebshof in Vaterstetten ist nun die erste Flunder eingetroffen und kann ab sofort von den Mitgliedern der Ost-Allianz für einen bestimmten Zeitraum gebucht werden. So soll die Fahrradflunder nach und nach durch die Mitgliedsgemeinden wandern. "Die Fahrradflundern bieten eine Möglichkeit, den Bedarf an Fahrradabstellmöglichkeiten zu evaluieren, bevor teure Installationen vorgenommen werden", erklärt Koch. "Das schont die Ressourcen der Gemeinden und lässt uns gezielter Fahrradinfrastrukturen entwickeln."

Ost-Allianz setzt auf Zuschüsse für zukunftsfähige Mobilität

Neben den Fahrradflundern setze die interkommunale Allianz auch auf das neu eingeführte Mobilitätsbudget, um nachhaltige Mobilitätsprojekte voranzutreiben. Das Zuschussprogramm steht den Mitgliedern des Vereins zur Verfügung und ermöglicht die Planung, Umsetzung und Dokumentation von Projekten für eine zukunftsfähige Mobilität. Unter bestimmten Voraussetzungen könnten auch Vereine und Verbände in der Region von dem Programm profitieren.

"Unser Fokus liegt vor allem auf der Förderung von Projekten im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche", erklärt Leonhard Spitzauer, Vaterstettens Bürgermeister und Vorstandsvorsitzender der Ost-Allianz. "Wir möchten kreative Ideen und innovative Lösungen für umweltfreundliche Mobilität in unseren Gemeinden unterstützen und umsetzen."

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