Geplante Elektrifizierung:Der Kiebitz bremst den Filzenexpress

Derzeit ist unklar, wie lange noch Dieselloks auf der Strecke Richtung Wasserburg fahren werden. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Weil immer noch kein Ersatzhabitat gefunden ist, geht es mit der Elektrifizierung der Strecke zwischen Ebersberg und Wasserburg nicht voran.

Ob der Filzenexpress wie geplant im Jahr 2026 von den alten Dieselloks auf moderne elektrische Triebfahrzeuge umsteigen kann, ist derzeit unklar. An dem Zeitplan festzuhalten, wäre nach Einschätzung von Landrat Robert Niedergesäß (CSU) jedenfalls "sportlich", wie er am Mittwoch bei einem Pressegespräch sagte.

Grund ist nach wie vor die Tatsache, dass nach einem neuen Habitat für zwei Kiebitzpaare gesucht wird. Die sehr selten gewordenen Tiere haben sich ausgerechnet entlang der Bahnstrecke zwischen Ebersberg und Wasserburg angesiedelt, für sie müssen Ausgleichsflächen gefunden werden. Wie der aktuelle Stand hier ist und wie der weitere Zeitplan ist, dazu hatte sich die Bahn kürzlich auf Anfrage der SZ Ebersberg bedeckt gezeigt. Ein Datum für die Elektrifizierung war ebenso wenig genannt worden wie Details zum weiteren Vorgehen.

Ein Zeitplan ist auch dem Ebersberger Landrat nicht bekannt, seinen Angaben zufolge scheitern die weiteren Planungen aber immer noch am Kiebitz, der aber nicht am Ebersberger Teil der Strecke wohnt. Es habe zwar verschiedene Versuche gegeben, ein Ersatzhabitat für die Kiebitze zu finden, so Niedergesäß, doch bislang ohne Erfolg. Nun solle es neue Untersuchungen geben - unter anderem soll nochmals geprüft werden, ob die Kiebitze überhaupt noch im kritischen Bereich brüten.

Die Elektrifizierung der Strecke würde den Bahnbetrieb nicht nur umweltfreundlicher machen, die neuen Züge sind auch die Voraussetzung für eine barrierefreie Nutzung. Bisher klafft zwischen den Ausstiegen und den Bahnsteigen eine große Lücke, die für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nicht allein zu überbrücken ist.

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