International Jazz Day 2024:Im Geiste Djangos

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International Jazz Day in Grafing: Der preisgekrönte Gitarrist Elias Prinz verneigt sich musikalisch vor Django Reinhardt. Ihm zur Seite stehen der Rhythmusgitarrist Jean Baptiste Delattre und die Kontrabassistin Ida Valentina Koch. (Foto: Veranstalter)

Das "Elias Prinz Trio" präsentiert in Grafing Gypsy-Jazz: virtuos, aber immer melodisch und mit viel Feingefühl.

Von Anja Blum, Grafing

Seit einigen Jahren erfreuen sich Musikfans aus aller Welt eines besonderen Events, das die Unesco 2011 ins Leben gerufen hat: den International Jazz Day. Er findet stets, den Globus umspannend, am 30. April eines jedes Jahres statt und ist Ausdruck der kulturellen Kraft und des Völker verbindenden Charakters der Jazz-Musik.

Der Verein Jazz Grafing nimmt nun zum siebten Mal mit einem Konzert daran teil, auf dem Programm steht eine Ehrung des berühmten Gypsy-Gitarristen Django Reinhard. Zu Gast ist ein ebenso hochkarätiger wie aktueller Top-Act: der junge, preisgekrönte Gitarrist Elias Prinz aus München. Er ist stark beeinflusst von der Musiksprache der Sinti, Django Reinhardts sowie der modernen Pariser Manouche-Szene - und beherrscht es mit seinem Trio, zeitgenössische Jazzelemente elegant damit zu verweben. In der Ankündigung heißt es: "Er hat seinen eigenen Sound gefunden: virtuos, aber immer melodisch und mit viel Sensibilität, manchmal komplex, aber nie verkopft."

2023 erhält Prinz in München den Kurt-Maas-Jazz-Award

Trotz seines jungen Alters kann Prinz sich zu den herausragendsten Jazz-Manouche-Solisten seiner Generation zählen. Seit seinen Teenager-Tagen tritt er in Clubs und Festivals in ganz Europa auf. 2023 wird er in der Münchener Isar-Philharmonie für eine - laut einer SZ-Rezension - "an Virtuosität, Respekt und Fantasie kaum zu übertreffende Django-Reinhardt-Hommage" mit dem ersten Preis des Kurt-Maas-Jazz-Awards ausgezeichnet.

Geboren 2000 im Allgäu, war Elias schon früh musikbegeistert. Mit fünf Jahren beginnt er, Gitarre zu spielen, erst klassisch, dann auch verstärkt. Mit zwölf hört er eine Gypsy-Jazz-CD, die seine Leidenschaft weckt. Der junge Elias übt jene spezielle Technik, die das virtuose Spiel ermöglicht, transkribierte zahlreiche Soli von Reinhardt und studierte dessen Musik. Mit 15 startet er seine Ausbildung an der Neuen Jazzschool München, später studiert er an der Münchener Musikhochschule Jazzgitarre bei Professor Peter O'Mara. Durch enge Freundschaften zu Sinti-Musikern taucht Prinz tief in diese Tradition ein, es liegt ihm stets am Herzen, so authentisch wie möglich zu spielen. 2014 gründet er das Elias Prinz Trio, zunächst mit seinem Vater Jonas Prinz an der Rhythmusgitarre und Chris Hertel am Kontrabass.

Nach Grafing kommt Prinz nun mit seinem neuen Trio. Zusammen mit dem aus Paris stammenden Rhythmusgitarristen Jean Baptiste Delattre und der jungen Münchener Kontrabassistin Ida Valentina Koch präsentiert er ein Konzertprogramm aus Eigenkompositionen, neu interpretierten Perlen der Jazzliteratur und ausgewählten Stücken Django Reinhardts in fein abgestimmten Arrangements.

"The Spirit Of Django": Konzert mit dem Elias Prinz Trio am Dienstag, 30. April, in der Stadtbücherei Grafing, Beginn ist um 20 Uhr, Einlass von 19.15 Uhr an. Reservierungen ausschließlich per Mail an mail@jazz-grafing.de. Der Eintritt an der Abendkasse kostet 17 Euro, Menschen unter 27 Jahren zahlen nur zwölf Euro.

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