Impfzentrum Ebersberg:Neue Booster - aber nur mit Termin

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Ob sich nun wieder mehr Impfwillige zum Impfzentrum aufmachen? Zwei Neuerungen könnten jedenfalls zu größerer Nachfrage beitragen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Noch in dieser Woche wird in Ebersberg voraussichtlich der Impfstoff verfügbar sein, der an die Omikron-Varianten des Coronavirus angepasst ist. Ganz so spontan wie bisher kann man dann nicht mehr ins Impfzentrum kommen.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Lohnt sich das Warten? Diese Frage haben sich in den vergangenen Wochen viele gestellt, die ihren Schutz gegen das Coronavirus auffrischen wollten - denn die neuen Impfstoffe, die besser an die Omikron-Varianten angepasst sind, standen kurz vor der Einführung. Inzwischen ist es so weit, am vergangenen Donnerstag hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) empfohlen, den Omikron-Booster zuzulassen. Und voraussichtlich Ende dieser Woche wird der Impfstoff auch schon im Ebersberger Impfzentrum verfügbar sein. Spontan gleich am Freitag auf einen Piks vorbeizukommen - davon wird aber abgeraten.

Wie Laura von Winterfeld, die Verwaltungsleiterin des Impfzentrums, erläutert, werden Bestellungen wohl von Montag an möglich sein, mit der Auslieferung des Impfstoffs wird Ende der Woche gerechnet. Es müsse sich allerdings erst noch zeigen, wie viel Impfstoff man überhaupt erhalte, sagt sie - um Warteschlangen und enttäuschte Besucher zu vermeiden, hat man sich deshalb entschieden, im Impfzentrum dann generell wieder zu Terminvereinbarungen zurückzukehren - das Impfen ohne Termin, wie es in den vergangenen Monaten möglich war, also erst einmal auszusetzen. Terminvereinbarungen sind über das Bayerische Impfportal oder über die Hotline (08092) 86 31 40 möglich.

Voraussichtlich Ende der Woche wird der neue Impfstoff bereits ausgeliefert. (Foto: Christian Endt)

Wie sich der Andrang entwickelt, das wird sich zeigen. Bisher war das Interesse an der vierten Impfung eher mäßig, wie von Winterfeld und ihr Team festgestellt haben. Allerdings gab es auch hier erst kürzlich eine Neuerung: Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat Mitte August ihre Empfehlung erweitert; auch für Menschen ab 60 und Menschen ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung wird nun eine zweite Auffrischungsimpfung als sinnvoll erachtet.

In den ersten Tagen nach der Bekanntgabe der neuen Stiko-Empfehlung ist das Interesse zwar laut von Winterfeld deutlich angestiegen - am ersten Tag wurden gleich doppelt so viele Impfungen wie am selben Tag der Vorwoche verabreicht - doch insgesamt ist der Andrang geringer als bei der Freigabe der dritten Impfung. In der zweiten Woche seit der Neuregelung zeichnete sich nach Beobachtungen der Verwaltungsleiterin des Impfzentrums ab, dass ebenso viele Ü-60-Impflinge wie Kunden über 70 kamen.

Fachleute raten vor dem Herbst jedem ab 60 auf jeden Fall zu einer Auffrischungsimpfung. So halten es laut von Winterfeld auch in der Regel die Ärztinnen und Ärzte, die im Impfzentrum tätig sind. Laut Empfehlung soll sechs Monate nach der ersten Auffrischungsimpfung die zweite Auffrischungsimpfung erfolgen. Ob auch Menschen unter 60 ohne Vorerkrankungen eine vierte Impfung erhalten, sofern sie diese wünschen, entscheiden im Ebersberger Impfzentrum die Mediziner. "Es liegt in deren Ermessen, ob das im Einzelfall sinnvoll und notwendig ist", so von Winterfeld. Leitlinie sind aber die Empfehlungen der Stiko - und die rät momentan Jüngeren derzeit noch nicht zu einer zweiten Auffrischungsimpfung. Allerdings gebe es bisher hier im Impfzentrum auch kaum Nachfragen, ebenso wenig wie für Auffrischungsimpfungen für Kinder.

Die neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe waren laut von Winterfeld hingegen schon öfter Thema, nicht selten habe man von grundsätzlich Impfwilligen gehört, dass man auf diese neuen Impfstoffe warten wolle, sagt von Winterfeld. Nun werden sie bald erhältlich sein; die beiden neuen Impfstoffe der Unternehmen Biontech/Pfizer und Moderna sind sowohl an den ursprünglichen Typ von Sars-CoV-2 als auch an die Omikron-Sublinie BA.1 angepasst. Experten gehen davon aus, dass diese Vakzine auch einen Vorteil gegen den in Deutschland derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Allerdings soll schon Ende September oder Anfang Oktober auch ein an die Varianten BA.4 und BA.5 angepasster Impfstoff auf den Markt kommen.

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Das Ebersberger Impfzentrum soll vorerst bis Jahresende betrieben werden, laut von Winterfeld kommen täglich im Durchschnitt noch zwischen 40 und 100 Impfwillige vorbei. Geimpft wird nur noch an drei Tagen - Mittwoch, Freitag und Samstag -, am meisten los ist derzeit mittwochs, wie die Verwaltungsleiterin erläutert, da kann es zu den Stoßzeiten auch zu kurzen Wartezeiten kommen. Dass an einem Tag überhaupt kein Impfwilliger kam, wie es aus anderen Regionen berichtet wird, das ist in Ebersberg noch nicht vorgekommen. Am bisher flausten Tag kamen laut von Winterfeld immer noch 25 Kundinnen und Kunden ins Impfzentrum.

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