Entscheidung im Stadtrat:Verkehrswende im Kleinen

Lesezeit: 1 min

Zwei Ladepunkte gibt es momentan in Grafing-Bahnhof, das reicht schon lange nicht mehr aus. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Grafing-Bahnhof bekommt neue E-Ladesäulen und Radabstellanlagen.

Von Thorsten Rienth, Grafing

Wer früher öfter am Bahnhofsvorplatz von Grafing Bahnhof vorbei kam, der sah eine Elektroladesäule mit zwei Ladepunkten - und bestenfalls an einem steckte auch ein Auto. Wer heute kommt, und seinen Wagen anschließen will, der braucht reichlich Glück. Denn in aller Regel sind beide Ladepunkte besetzt. Bald wird sich das Verhältnis von Ladepunkten und Elektroautos ändern - denn in seiner jüngsten Sitzung hat der Grafinger Klima- und Umweltausschuss neue Ladesäulen beschlossen.

Konkret geht es um drei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten, zusammen also sechs Steckdosen. "Die Erklärung dafür ist einfach", sagte Bürgermeister Christian Bauer (CSU): "Mit den steigenden Zahlen bei den Elektroautos steigt auch die Nachfrage nach den E-Ladestationen. Also müssen wir auch das Angebot erhöhen."

Der Baubeginn ist im Sommer vorgesehen. Damit die Stadt in den Genuss von rund 30 000 Euro Förderung vom Freistaat kommt, muss zum Jahresende alles abgeschlossen sein. Was nicht heißt, dass der Bauabschnitt der letzte wäre. Steigt die Nachfrage weiter, sollen laut Beschlussvorlage auch weitere Ladesäulen folgen. Acht zusätzliche Ladepunkte ließen sich demnach an die neue Infrastruktur noch anschließen.

Luftlinie keine 100 Meter südlich war der nächste Tagesordnungspunkt aus der Sitzung zu verorten. Er geht auf einen Antrag der Grünen-Stadträtin Andrea Maier zurück und sieht den Ausbau der Fahrradabstellanlagen vor. Dabei will Grafing bei der "Bike-und-Ride-Offensive" von DB Station & Service AG und dem Bundesumweltministerium mit zwei Vorhaben ins Rennen um den Zuschlag gehen.

Beim ersten handelt es sich um eine Sammelschließanlage mit 36 diebstahlsicheren und witterungsgeschützten Abstellmöglichkeiten. Eine solche Lösung gilt als attraktiv für die teureren E-Bikes. Im Zuge des zweiten Vorhabens könnten 98 sogenannte Reihenbügel-Stellplätze oder 196 "Doppelstockparker" entstehen.

Die "Bike-und-Ride-Offensive" ist aus Perspektive der Städte und Gemeinden eine attraktive Angelegenheit. Zwar liegt die Förderung mit 60 Prozent im gängigen Spektrum. Über spezielle Rahmenverträge können die Rathäuser allerdings verschiedene Standard-Abstellanlagen - Sammelschließ-, Reihenbügel und Doppelstockanlagen sowie deren Überdachung - vergleichsweise kostengünstig beziehen. Die DB ist zudem bereit, Flächen per Gestattung mietfrei zur Verfügung zu stellen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: