Ebersberger Forst:Verjüngungskur für den Forst

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Damit jüngere Bäume im Ebersberger Forst Platz zum Wachsen haben, müssen regelmäßig ältere entnommen werden. (Foto: Louisa Lettow/oh)

Damit sich der Baumbestand gut entwickeln kann, finden im Ebersberger Staatswald von dieser Woche an Fällarbeiten statt.

Den Ebersberger Forst schätzen viele Spaziergänger als ruhigen Rückzugsort vom stressigen Alltag. Doch mit der Ruhe wird es dort in den nächsten Wochen vorübergehend vorbei sein, denn der Forstbetrieb Wasserburg führt von Ende Januar bis in den Februar hinein Holzfällarbeiten im Staatswald aus. Die Entnahme der Bäume betrifft vor allem den Bereich rund um den Walderlebnispfad an der Hohenlindener Sauschütt, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Zum eigenen Schutz bittet der Forstbetrieb darum, die ausgewiesenen Bereiche nicht zu betreten und die Warnhinweise zu beachten.

Ziel der Maßnahme sei es, der nachfolgenden Baumgeneration mehr Raum zum Wachsen zu verschaffen und die besondere Struktur und Vielfalt der dortigen Waldbestände zu erhalten. Das geerntete Holz finde unterdessen vielfältige Verwendung im regionalen holzverarbeitenden Gewerbe. So werden etwa Sägewerke damit beliefert, die Bretter und Balken daraus herstellen. Ein kleinerer Teil wird zur Herstellung von Papier und Spanplatten verwendet. Der anteilig kleinste Teil wird energetisch verwendet, etwa im heimischen Ofen.

Einzelne Bäume müssen gefällt werden, damit die anderen besser wachsen können

"Der Wald rund um den Walderlebnispfad bei der Hohenlindener Sauschütt begeistert durch seine besondere Struktur und Artenvielfalt Waldbesucher und Förster gleichermaßen", sagt Forstbetriebsleiter Heinz Utschig. Eine Vielzahl von Baumarten und Biotopbäumen würden dort den ansonsten fichtenreichen Wald bereichern. Um diese Besonderheit zu erhalten, zu pflegen und weiterzuentwickeln, müssten gezielt Bäume entnommen werden. "Dabei liegt uns die Sicherheit unserer interessierten Waldbesucher sehr am Herzen. Deshalb werden auch Bäume entnommen, die aufgrund vieler toter Äste und Wegnähe ein erhöhtes Risiko darstellen", so Utschig.

Dem Forstbetrieb zufolge, ist die Nachfrage nach Holz aktuell sehr groß. Streng nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit ernten die Bayerischen Staatsforsten jedoch nur so viel Holz, wie in den Wäldern nachwächst. Es werden nur einzelne, vorher markierte Bäume entnommen. Auf Kahlschläge werde generell verzichtet. "Dort, wo einzelne Bäume entnommen werden, bekommen die umliegenden Bäume Platz und Sonnenlicht. So schließen sich Lücken wieder schnell", erklärt Heinz Utschig.

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Die Holzernte erfolge bei den Bayerischen Staatsforsten auf Basis klarer Vorgaben. Forstmaschinen fahren etwa nur auf sogenannten Rückegassen, um eine flächige Befahrung und damit einhergehende Bodenverdichtung zu vermeiden. Maschineneinsatz und eine pflegliche Forstwirtschaft sind kein Widerspruch, heißt es vom Forstbetrieb. Im Gegenteil: Sie helfen, Schäden am Baumbestand zu minimieren und machen die gefährliche Arbeit der Waldarbeiter sicherer.

Der Forstbetrieb Wasserburg bittet daher um Verständnis, dass es von Mitte dieser Woche an bis in den Februar hinein zu Einschränkungen bei den Parkplätzen und der Zugänglichkeit des Waldes rund um die Sauschütt kommen wird.

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