Nach rechtsradikalen Vorfällen auf einem Stadelfest in Neuhausen bei Ebersberg hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen ermittelt. Auf der Feier, die in der Nacht auf den 31. Dezember stattfand, habe laut Zeugenangaben jemand per Mikrofon "Sieg" in die Menge gerufen, einige Gäste hätten daraufhin mit "Heil" geantwortet. Anders als zunächst von der Polizei vermutet, war der Rufer aber nicht der DJ der unangemeldeten Party, sondern ein Gast derselben.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord an diesem Mittwoch in einer Pressemitteilung schreibt, hätten Polizeiinspektion Ebersberg und Kriminalpolizeiinspektion Erding am Dienstag Zeugen und Beschuldigte vernommen. Dabei hätten die Ermittler einen 23-jährigen Partygast aus Ebersberg als Tatverdächtigen identifiziert. Der junge Mann habe gegen Mitternacht das Mikrofon vom eigentlichen DJ übernommen. Im Laufe seiner spontanen Moderation der als Geburtstagsfeier geplanten Veranstaltung habe er dann ein Geburtstagslied angestimmt - und eben auch die Sprechchöre, die laut Polizei inhaltlich den Straftatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erfüllen.
Wie die Polizei weiter schreibt, habe der Ebersberger im Rahmen der Vernehmung sein Fehlverhalten eingeräumt. Gegen ihn wurde wegen der Straftat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Laut Pressebericht dauern die polizeilichen Ermittlungen weiter an. Dabei werden auch weitere Zeugen vernommen und vorhandene Videoaufnahmen der Feier und der strafrechtlich relevanten Sprechchöre ausgewertet. Daneben bearbeitet die Polizei auch die eingegangenen Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Ruhestörung und prüft erforderliche Genehmigungen für die Veranstaltung.