Breitbandausbau Ebersberg:Schneller ins Netz

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Ein Bild, das man künftig wohl auch in Ebersberg öfter sieht: Baustelle für die Verlegung von Glasfaserleitungen. (Foto: imago images / Manngold)

Die Kreisstadt Ebersberg bringt ein neues Ausbauprogramm auf den Weg. Übernächstes Jahr soll es losgehen, bis zu 400 Haushalte könnten davon profitieren.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

In der Kreisstadt könnte im übernächsten Jahr ein neues Ausbauprogramm für schnelles Internet starten. Der Ferienausschuss des Stadtrates beschloss nun einstimmig, einen entsprechenden Förderantrag für den Glasfaserausbau zu stellen. Wird dieser bewilligt, könnte Ebersberg bis zu 5,5 Millionen Euro von Bund und Freistaat erhalten - rund 1,4 Millionen muss die Stadt aber selbst aufbringen.

Wie Laura Lutz vom Ingenieurbüro Ledermann nun in der Sitzung erläuterte, geht es vor allem um den Ausbau in den Ortschaften. Bei einer Untersuchung potenziell förderfähiger Anschlüsse, habe man 409 Adressen ermittelt, die für das Ausbauprogramm in Frage kommen. Voraussetzung dafür ist einerseits, dass der bestehende Anschluss weniger als 30 Megabit pro Sekunde leistet, andererseits, dass kein Anbieter plant, in den kommenden drei Jahren daran etwas zu ändern, also das Gebiet auf eigene Kosten auszubauen.

Vor allem in den Ortschaften im Norden und Osten der Stadt könnte ausgebaut werden

Die meisten dieser Adressen liegen außerhalb des Stadtgebiets. Im Norden sind das die Ortschaften Gmaind, Reith und Kalteneck, östlich sind Langwied, Oberndorf, Oberlaufing, Rinding, Ruhensdorf und Englmeng sowie ganz im Südosten Aepfelkam potenzielle Ausbaugebiete. Auch in Riedhof und Kaps wären die Förderbedingungen erfüllt genau wie im westlichen Teil von Pötting.

Innerhalb des Stadtgebietes könnten ebenfalls einige Areale von dem Programm profitieren. So gibt es im Bereich der Wendelstein,- Hochfelln- und Kampenwandstraße im Süden der Stadt noch ein unterversorgtes Gebiet, genau wie im Norden entlang der Böhmerwaldstraße. Auch im Bereich rund um die BRK-Zentrale könnte schnelleres Internet gefördert werden genau wie für die Realschule. Auch das Wohngebiet Doktorbankerl gilt als förderfähig, ebenso Anschlüsse für das geplante Neubaugebiet Friedenseiche VIII, das nördlich der Elsa-Plach-Straße entstehen soll.

Im Zuge des Markterkundungsverfahrens habe man mit vier Firmen Kontakt aufgenommen, von denen allerdings nur zwei - Vodafone-Kabel-Deutschland und die Bisping & Bisping GmbH & Co. KG - fristgerecht eine Rückmeldung abgegeben hätten. Nicht reagiert haben die Deutsche Telekom und die Deutsche Giga-Netz. Wobei, so Lutz, zumindest erstere durchaus an der Ausschreibung für den eigentlichen Ausbau teilnehmen könnte.

Rund 80 Prozent der Kosten für den Glasfaserausbau übernehmen Land und Bund

Würden sämtliche potenziell möglichen Anschlüsse gelegt und ohne mögliche Synergien, etwa wenn die ausbauenden Firmen einige ihrer bereits vorhandenen Leitungen nutzen können, liegt der Umfang laut Lutz bei 6,96 Millionen Euro. Durch das von Bund und Land aufgelegte Förderprogramm mit dem Namen "Wirtschaftlichkeitslückenmodell" würden voraussichtlich 80 Prozent der Kosten übernommen, so dass die Stadt noch maximal 1,39 Millionen Euro zuschießen müsste.

Was, wie die Expertin weiter ausführte, keine Verpflichtung darstelle. Denn auch wenn die Stadt einen positiven Bescheid für die Förderung erhalte, sei damit kein Zeitlimit für den Ausbau verbunden. Der Bescheid sei für Anfang kommenden Jahres zu erwarten, wo und wann dann ausgebaut werde, entscheide die Stadt - und natürlich die Auftragslage der beteiligten Firmen. Voraussichtlich im Jahr 2025 könnte es dann mit dem Ausbau losgehen. Zeitdruck bestehe lediglich für die Antragstellung, diese müsste bis 15. Oktober erledigt sein.

Eduard Zwingler (FW) wollte noch wissen, ob die Stadt im Falle eines noch besseren Förderprogramms zu diesem wechseln könne. Eine Frage, welche die Expertin zwar nicht beantworten konnte, Lutz war sich aber sicher, dass zumindest in den kommenden fünf Jahren kein solches aufgelegt werde.

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