Flüchtlingsherbst 2015:"Jeder hat mitgeholfen"

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Marion Wolinski und Florian Robida vom Landratsamt Ebersberg haben ab dem Herbst 2015 jede Woche bis zu 70 Flüchtlinge versorgt. Warum die Unterbringung in Hallen ein Problem ist, wie sie bei Konflikten vorgehen und was sie heute anders machen würden.

Interview von Barbara Mooser, Ebersberg

"Begrenzt aufnahmebereit" titelte die SZ Ebersberg im März 2011, als klar wurde, dass der Landkreis Ebersberg nach einer langen Pause wohl bald wieder für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig sein würde. Keine einzige Unterkunft gab es zu diesem Zeitpunkt. Das sollte sich im Laufe der Jahre in einer rasanten Geschwindigkeit ändern, der sogenannte Flüchtlingssommer und -herbst 2015 war nur der Höhepunkt dieser Entwicklung. Das Landratsamt mietete nicht nur so gut wie alle Objekte an, die es bekommen konnte, auch zur Schaffung von Großunterkünften in Turn- und Traglufthallen war es gezwungen. Teilweise schickte die Regierung von Oberbayern jede Woche bis zu 70 Asylbewerber in den Landkreis, um die sich die Verantwortlichen hier kümmern mussten. Im März und April 2016 lebten im Landkreis schließlich fast 1600 Asylbewerber. Dazu kamen auch bis zu 140 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, für die der Landkreis eigene Jugendhilfeeinrichtungen aufbaute. Zuständig dafür waren federführend Marion Wolinski, Leiterin des Sachgebiets Sozialhilfeverwaltung und Asyl im Landratsamt, und Florian Robida, stellvertretender Leiter der Abteilung Jugend, Familie und Demografie. Sie erinnern sich im zweiten Teil einer Serie der SZ Ebersberg zum Flüchtlingsherbst an die damaligen Herausforderungen.

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