Prävention:Rein ins Wasser - aber sicher

Lesezeit: 3 min

Die Kreiswasserwacht Ebersberg ist an vier Seen im Landkreisgebiet im Einsatz. Dabei sorgen sich die Verantwortlichen um die Schwimmfähigkeiten der Gäste, vor allem um die der Kinder. (Foto: Christian Endt)

Bei hohen Temperaturen suchen viele Erfrischung in Seen und Bädern. Doch immer weniger Kinder können schwimmen. Die Wasserwacht will nun gegensteuern.

Von Moritz Rosen, Grafing

Im Sommer, wenn die Tage lang und die Temperaturen hoch sind, treibt es viele Menschen zur Erfrischung ins Wasser. Gleichzeitig häufen sich Warnungen über sinkende Schwimmfähigkeiten, insbesondere von Kindern. Das beschäftigt auch die Wasserwachten, die bei Notfällen Unterstützung leisten. Daher veranstaltet die Kreiswasserwacht Ebersberg am Dienstag, 11. Juli, den Tag des Schwimmens im Grafinger Freibad. Neben den Feierlichkeiten geht es darum, Schwimmen populärer zu machen und mehr Kinder für Wasserwacht und Schwimmkurse zu gewinnen. Doch wie ist die Situation im Landkreis aus Sicht der Wasserwacht?

Einen Beitrag zur Sicherheit im und um Gewässer im Landkreis Ebersberg leistet die Kreiswasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes. Im Sommer ist sie regelmäßig an Wochenenden und Feiertagen an vier Standorten aktiv: am Ebersberger Klostersee, am Glonner Kastensee, am Moosacher Steinsee und am Markt Schwabener Badesee. Darüber hinaus existiert eine ganzjährig alarmierbare Schnelleinsatzgruppe in der Zentrale in Ebersberg, welche für alle Notfälle im Gewässerbereich im Landkreis im Einsatz ist.

SZ PlusVom Promikoch zum Klinikküchenchef
:"Zu meiner Küche hat man ein Gesicht"

Ludwig Grill ist der Koch, dem in der Kreisklinik Ebersberg seit 2002 Belegschaft und Kranke vertrauen. Davor bekochte er Promis und Politiker, Olympioniken und Oktoberfestgäste. Die Entscheidung, die Leitung der Krankenhausküche zu übernehmen, hat er nie bereut.

Von Michaela Pelz

Robert Hofmann, technischer Leiter der Kreiswasserwacht des BRK Ebersberg, gibt bezüglich der Badesicherheit erstmal Entwarnung und berichtet, dass die Anzahl der Einsätze im Landkreis in den letzten Jahren nicht spürbar gestiegen sei. Es gebe jedoch weiterhin Menschen, die vermeidbare Risiken eingingen. So bestehe auch für Schwimmende mit Erfahrung die Gefahr von Krämpfen oder Verschlucken. Bei längeren Strecken mit größerer Entfernung zum Ufer sollte man daher laut Hofmann immer eine schwimmfähige Sicherung wie eine aufblasbare Boje oder eine Schwimmnudel mitnehmen. Diese werden zu diesem Zweck auch an einzelnen Standorten der Wasserwacht verliehen. Darüber hinaus hat sie in mehreren Gewässern Bojen versenkt, an denen Schwimmerinnen und Schwimmer rasten können.

Am wichtigsten für Kinder ist Schwimmunterricht

Bei Kindern sei es ein großes Risiko, zu sehr auf die Schwimmflügel zu vertrauen, sagt der Fachmann. Diese seien nun mal keine Schwimmwesten, weswegen man die Kleinen damit nicht unbeaufsichtigt lassen solle, erst recht nicht in Bereichen, in denen sie nicht mehr stehen können. Außerdem empfiehlt Hofmann bekannte Abzeichen wie das Seepferdchen. Zum einen dienten sie zur Selbstüberprüfung der Mindestfähigkeiten zum selbstständigen Schwimmen, zum anderen könnten die Prüferinnen und Prüfer wertvolle Tipps zur effektiven Schwimmtechnik geben. Beim eigenen Nachwuchs sei am wichtigsten, einen Schwimmkurs zu besuchen, damit die Kinder das Schwimmen erlernen.

Die Schwimmzeiten in den Bädern sind begrenzt, deshalb kann die Zahl der Schwimmkurse auch nicht so einfach erhöht werden. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Hierbei ist jedoch seit Jahren zu beobachten, dass immer weniger Kinder schwimmen lernen. Das größte Problem ist, dass nicht genügend Schwimmkurse angeboten werden können. Sobald neue Plätze frei werden, seien diese schnell ausgebucht: "Es kam noch nie vor, dass ein Kurs nicht voll war", so Hofmann. Weil es zu wenig freie Zeiten in den Bädern gebe, könnten nicht mehr Stunden angeboten werden. In diesem Zusammenhang mache sich die Wasserwacht Ebersberg große Sorgen um die potentielle Schließung der Hallenbäder des Landkreises, vor allem das Bad in Markt Schwaben sei seit Jahren gefährdet.

In Zukunft sollen First Responder eingesetzt werden

Die Hallenbadsituation trifft auch die Kreiswasserwacht: Für die Ausbildung neuer Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer würden Becken mit ausreichender Tiefe und Fläche benötigt, um Sprünge und Rettungstechniken trainieren zu können. Ansonsten zeigt sich Hofmann aber einigermaßen zufrieden. Die Personallage könnte besser sein, sagt er, man sei aber nicht dramatisch unterbesetzt. Im Nachwuchsbereich laufe die Arbeit gut, die Mitgliedszahlen seien zufriedenstellend, doch sei das Problem, dass viele während der Pubertät aufgrund mangelnder Zeit aufhören. Doch nur volljährige Mitglieder dürfen über die Badegäste wachen.

Das Aufgabengebiet der Wasserwacht reicht dabei von der Fahrzeug-, Personen- bis sogar Tierrettung. So musste vor zweieinhalb Jahren ein Reh aus dem Egglburger See gerettet werden, welches im Eis eingebrochen war. Um in Zukunft noch schneller zur Stelle zu sein, plant die Kreiswasserwacht sogenannte First Responder einzusetzen. Dabei handelt es sich um Mitglieder der Wasserwacht, die in der Nähe von Badeseen wohnen und bei Notfällen kontaktiert werden können. Laut Plan sollen sich diese dann rasch zum Einsatzort begeben können und sogar bereits vor den restlichen Rettungskräften eintreffen, um im Ernstfall eine noch schnellere Hilfe zu ermöglichen.

Der Tag des Schwimmens der Kreiswasserwacht Ebersberg findet am Dienstag, 11. Juli, von 13 bis 18 Uhr im Grafinger Freibad statt. Es werden kostenlose Prüfungen für Schwimmabzeichen abgenommen. Für kleinere Kinder gibt es Kurse zur Wassergewöhnung. Bei der Auftaktveranstaltung von 14 bis 15 Uhr werden Thomas Huber (CSU), Landtagsabgeordneter und Landesvorsitzender der Wasserwacht-Bayern, Ilse Aigner (CSU), die Präsidentin des Bayerischen Landtags und Michael Piazolo (Freie Wähler), Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, anwesend sein. Weitere Informationen unter: https://www.kvebersberg.brk.de/tag-des-schwimmens.html

© SZ/moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMünchner Schwuhplattler
:"Solange es Auseinandersetzungen um eine Drag-Lesung gibt, braucht es unseren Verein"

Früher wurden schwule Plattler oft mit Anfeindungen konfrontiert - deswegen entstanden vor 26 Jahren die Schwuhplattler. Auch Benjamin Hahn ist Mitglied in dem Münchner Verein, der gar nicht mehr nur schwul ist, aber noch immer wichtig.

Von Johanna Feckl und Stephan Rumpf

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: