Coronavirus in Ebersberg:13 Asylheim-Bewohner positiv getestet

Lesezeit: 2 min

Eindrücke aus dem Testlabor für Corona in Poing (Symbolfoto). (Foto: Christian Endt)

Die Zahl der Corona-Infektionen im Landkreis Ebersberg ist weiter hoch. Nun sind vier Asyl-Unterkünfte betroffen.

Von einer Entspannung der Lage in der zweiten Welle der Corona-Pandemie ist derzeit im Landkreis Ebersberg noch nichts zu spüren. Die Zahl der Infektionen steigt, ebenso die Sieben-Tage-Inzidenz. Inzwischen sind auch wieder vier Asylunterkünfte betroffen, wie das Landratsamt mitteilt: 13 Bewohner wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Sie müssen für die Zeit ihrer Isolierung in eine andere Unterkunft umziehen, ihre direkten Mitbewohner sind als Kontaktpersonen in Quarantäne.

Insgesamt ist derzeit bei 309 Menschen aus dem Landkreis eine Infizierung mit dem Coronavirus nachgewiesen, 34 mehr als noch am Vortag. 1068 Landkreisbewohner sind derzeit als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne. In der Kreisklinik Ebersberg werden im Moment neun Patienten mit einem positiven Corona-Test behandelt, sechs davon stammen aus dem Landkreis Ebersberg. Außerdem gibt es dort vier Verdachtsfälle. Ein Patient wird auf der Intensivstation beatmet. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100 000 Einwohner, für den Landkreis Ebersberg ist wieder gestiegen und liegt nun bei 170,26.

Corona-Krise
:15 Infizierte in Poinger Flüchtlingsheim

Am Mittwoch lässt die Regierung von Oberbayern sie mithilfe der Polizei in eine Unterkunft im Oberland bringen. 103 Bewohner stehen unter strenger Quarantäne.

Von Korbinian Eisenberger

Dass die Krise viele Institutionen an die personellen Grenzen bringt, zeigt sich nun auch beim Pflegeheim Walterhof in Markt Schwaben. Hier sind fast alle Bewohner und ein Großteil der Pflegekräfte positiv auf Corona getestet worden, weshalb das Landratsamt hier auf Unterstützung durch Personal der Bundeswehr gehofft hatte. Diese habe aber wegen knapper Personalressourcen einen entsprechenden Amtshilfeantrag des Landkreises nun abgelehnt, teilt das Landratsamt mit. Die Einrichtung habe die Engpässe über Honorarkräfte abgemildert.

Im Diagnostikzentrum im früheren Sparkassengebäude am Bahnhof hingegen sind bereits seit längerem sechs Kräfte der Bundeswehr im Einsatz, wie Brigitte Keller, Leiterin der Abteilung Zentrales und Bildung, bei einem Pressegespräch erläuterte, dies sei eine "sehr wertvolle Hilfe" für den Landkreis. Über das Diagnostikzentrum sind am Dienstag und Mittwoch dieser Woche 513 Menschen untersucht worden. Seit das Diagnostikzentrum im Frühjahr seinen Betrieb aufgenommen hat, wurden dort laut Landratsamt mehr als 25 000 Menschen auf eine Infizierung mit dem Coronavirus getestet.

Für das Diagnostikzentrum wurde nun auch eine Neuerung eingeführt: Wer hier einen Test gemacht hat, kann sein Laborergebnis unter www.corona-befund.de direkt abrufen. Wie das genau geht, steht auch auf einem Merkblatt, das künftig jeder erhält, der sich dort testen lässt. Das Testergebnis aus dem Labor liegt in der Regel nach drei Werktagen vor - Montag bis Freitag. Ist der Befund positiv, erhält man einen Anruf des Gesundheitsamtes und erfährt, wie es weitergeht. Das Landratsamt weist in seiner Pressemitteilung darauf hin, dass bis dahin Betroffene unbedingt zuhause bleiben sollen. Außerdem sollten sie eine Liste ihrer Kontakte in den Vortagen zusammenstellen, falls sie nicht ohnehin ein Kontakt-Tagebuch führen.

Am stärksten betroffen sind nach wie vor Bewohner des Landkreisnordens und -westens. Vaterstetten führt die Statistik an, hier sind momentan 73 Fälle registriert. Es folgt Markt Schwaben mit seinem betroffenen Pflegeheim, in der Marktgemeinde sind aktuell 53 Infizierte gemeldet. In Ebersberg sind es 37 Fälle, in Poing 30, in Grafing 21, in Pliening 17, in Zorneding 16 und in Kirchseeon 14 Fälle. In allen anderen Gemeinden sind die Fallzahlen einstellig.

© SZ vom 13.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

MeinungInfizierte in Poing
:Große Asylheime sind Virus-Wohlfühloasen - Schluss damit

Die Coronainfektionen in Grub führen wieder eines vor Augen: Längst hätten Massenunterkünfte wie diese oder Ankerzentren abgeschafft werden müssen.

Kommentar von Korbinian Eisenberger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: