Corona-Impfung:Ohne Zögern und Zweifeln

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Der Start der Impfkampagne im Landkreis: Arzt Alexandre Descieux verabreicht Konrad Seidl die erste Spritze. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Konrad Seidl war im Landkreis einer der ersten, der die Corona-Impfung bekommen hat. Seither hat der frühere Hausarzt auch etliche andere vom Nutzen überzeugt.

Interview von Barbara Mooser, Ebersberg

Sein Name wird möglicherweise irgendwann einmal in lokalen Geschichtsbüchern stehen, denn Konrad Seidl ist einer von zwei Männern, mit denen am 27. Dezember 2020 die Corona-Impfkampagne im Landkreis Ebersberg begonnen hat. Vertrauen in die Medizin und ihre Fortschritte bringt der heute 86-Jährige schon von Berufs wegen mit sich, denn Seidl war viele Jahre lang in Grafing Hausarzt. Seine Pionieraufgabe hat er vor zwei Jahren mit großer Lässigkeit absolviert, ebenso gelassen blickt er heute auf diesen Tag zurück.

SZ: Herr Seidl, wie viele Impfungen haben Sie denn mittlerweile hinter sich?

Konrad Seidl: Inzwischen habe ich vier hinter mir.

Und? Immer gut gegangen?

Ich habe danach nie etwas bemerkt. Inzwischen habe ich auch Corona durchgemacht, das war im August. Dass ich mich infiziert hatte, ist nur zufällig bei einem Test festgestellt worden, ich hätte das sonst gar nicht bemerkt.

Sie gehören zu den Impf-Pionieren im Landkreis. Wie kam es denn dazu?

Der Bürgermeister von Ebersberg, Herr Proske, ist der Schwiegersohn meiner Frau. Er hat mich gefragt, ob ich bereit wäre, mich als einer der ersten impfen zu lassen. Die Idee war, dass ich vielleicht auch meine Patienten dazu überzeugen kann, wenn es bei mir gut läuft.

Mussten Sie lang überlegen, ob Sie das machen? Schließlich gab es zu diesem Zeitpunkt ja noch kaum Erfahrungen mit der Impfung?

Nein, ich habe überhaupt nicht gezögert. Ich hatte keine Zweifel an der Impfung, auch an dem Tag nicht. Ein Arzt hatte damals ja gemeint, ich sollte nach der Impfung noch ein bisschen warten und mich erholen. Aber ich bin dann relativ bald gegangen.

Sind Sie danach oft angesprochen worden auf Ihre Vorreiterrolle?

Ja, das schon. Auch von Skeptikern, die Angst vor Nebenwirkungen hatten oder andere Bedenken. Ich konnte ihnen immer nur sagen, dass ich nur positive Erfahrungen gemacht habe.

Konnten Sie denn viele von der Impfung überzeugen?

Ob es viele waren, weiß ich nicht. Aber eine ganze Anzahl wahrscheinlich schon.

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