Kandidatin für die Bezirkstagswahl:"Immer vorwärts, niemals zurück"

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CSU-Kandidatin für den Bezirkstag: Walentina Dahms, zweite Bürgermeisterin von Markt Schwaben. (Foto: Christian Endt)

Die Markt Schwabener Unternehmerin Walentina Dahms hat sich den digitalen Fortschritt auf die Fahnen geschrieben. Sie will für die CSU Nachfolgerin von Susanne Linhart werden.

Von Alexandra Leuthner, Markt Schwaben

Ihr Zeitplan ist eng getaktet, schon im August, während andere noch die Füße in den Sand stecken. Vom Rathaus, wo sie als Zweite Bürgermeisterin die Ferienvertretung für Michael Stolze macht, geht es für einen Gesprächstermin mit der Zeitung mal eben in den Biergarten beim Schweiger Bräu - wenigstens ist es hier nicht ganz so heiß wie in den Amtsstuben. Die ersten Wahlkampftermine sind auch schon anberaumt, ein Spaziergang mit Bürgern entlang des Hennigbachs etwa, um die Fortschritte beim Hochwasserschutz zu begutachten. Und, ja, einen Beruf hat die 46-Jährige auch noch. Sie ist Geschäftsführerin einer gemeinsam mit ihrem Mann betriebenen Firma in Markt Schwaben, die sich die digitale Optimierung logistischer Prozesse zur Aufgabe gemacht hat. Lego, Tchibo, Otto oder Lufthansa gehören zu ihren Referenzen.

Mit Planung und Logistik kennt sie sich also aus, was ihr wahrscheinlich hilft, auch die Arbeit als Mitglied im Bundesvorstand der Mittelstandsunion, als Gemeinderätin und Kreisrätin für die Markt Schwabener CSU und Vorsitzende der Kreis-Frauenunion zu managen. Und jetzt also kandidiert sie als Direktkandidatin im Landkreis Ebersberg für die Nachfolge von Susanne Linhart im Bezirkstag.

"Ich wollte immer verstehen, wie Entscheidungen zustande kommen."

"Ich bin keine, die zu Hause sitzt und wartet, dass der Tag rumgeht", sagt Walentina Dahms - keine Frage. Sie ist eine Macherin, eine, die einen schweren Tisch lieber selbst "von A nach B rückt", bevor sie zweimal nachfragt, ob einer ihr helfen kann. Außerdem brauche es "die Sichtweise der Frauen in der Politik", findet sie, "ohne dafür Quoten zu bemühen".

Es geht bei ihr ohnehin auch ganz ohne. "Ich wollte immer verstehen, wie Entscheidungen zustande kommen", erklärt sie. So engagierte sich Dahms im Elternbeirat, den Einstieg in die Politik der Kommune, in der sie seit 20 Jahren zu Hauses ist, hatte sie damals aber schon im Blick: Sie habe ihrem Mann frühzeitig angekündigt, zu kandidieren, wenn ihre Tochter, das zweite ihrer Kinder, zehn Jahre alt sei. Das Angebot zur Kandidatur des CSU-Ortsverbandes kam 2013 daher genau richtig: "Die waren überrascht, dass ich sofort ja gesagt habe."

Zwar klappte es bei der Wahl 2014 dann nicht gleich mit dem Einzug in den Gemeinderat, doch ging es für Dahms auf dem direkten Weg hinein ins Herz des CSU-Ortsverbands. 2015 übernahm sie von Magdalena Föstl den Vorsitz, den sie 2022 wieder abgegeben hat. "Ich finde es gut, wenn da immer wieder ein Wechsel ist." Kurse in Verwaltungs- und Baurecht hatte Dahms schon vor der Wahl zum Gemeinderat besucht. "Nichts schlimmer, als wenn Leute über irgendwas entscheiden, von dem sie keine Ahnung haben."

Im Bezirkstag würde sie gerne unter anderem die Digitalisierung der Bildung anschieben. Sie hat drei Jahre als Verantwortliche für Azubis beim Förderschwerpunkt Hören und Sprache für den Bezirk Oberbayern gearbeitet -, aber auch soziale Themen angehen, die Ausstattung der Bezirkskliniken nennt sie beispielhaft. Gerade im Pflegebereich mit seinem Personalmangel könnten digitale Systeme unterstützend installiert werden, glaubt sie. "Es geht nicht darum, dass wir Roboter zur Pflege einsetzen", aber darum "Prozesse neu zu denken."

Ganz im Sinne eines Nebensatzes, den sie im Laufe des Gesprächs fallen lässt. "Immer vorwärts, niemals zurück."

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