Besuch von Guardiola:Ein Sonntag mit Pep

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Der Glonner FC-Bayern-Fanklub wird per Los als Gastgeber für Star-Trainer Guardiola gezogen.

Von Karin Kampwerth

Umringt: Bayern-Trainer Pep Guardiola (Mitte) mit Bürgermeister Martin Esterl und Fans beim Empfang in Glonn. Foto: Peter Hinz-Rosin (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe - zumindest bei den Mitgliedern des Glonner FC Bayern-Fanklubs: Das Losglück war den Ballsportbegeisterten hold, sie hatten einen Besuch von Pep Guardiola gewonnen. Und weil das unter Anhängern des Münchner Erfolgsklubs nun mal ein echter Knaller ist, wurde der berühmte Fußballlehrer am Sonntagnachmittag auf dem Betriebsgelände der Firma Ettenhuber in Schlacht auch entsprechend krachend begrüßt: mit 22 Schüssen der Glonner Böllerschützen.

Bereits eine Stunde vor der erwarteten Ankunft Guardiolas um 14 Uhr war die Zufahrt zum Glonner Busunternehmer zugeparkt, die Freiwillige Feuerwehr musste den Verkehr regeln und zu freien Parkplätzen lotsen. Fanklub-Vorsitzender Klaus Wagner schätzte die Zahl der geladenen Gäste, die auf das ansonsten abgesperrte Gelände gelassen werden, auf 400 bis 500. Rein kommen nur Mitglieder mit einer Begleitperson und Ehrengäste. Darunter Glonns Bürgermeister Martin Esterl, dem Guardiola später ein Autogramm ins goldene Buch schreibt, und Landrat Robert Niedergesäß, der sich dem dreifachen Titelgewinn aus dem Vorjahr entsprechend mit Triple-T-Shirt, Trikot und Schal ausstaffiert hat. "Als die Einladung kam, habe ich ohne zu zögern zugesagt", erzählt der bekennende Bayern-Fan augenzwinkernd. Auch die Mitglieder des Fanklubs sind entsprechend ausgestattet, mancher hat ein Geschenk dabei wie Sebastian Zehetmaier, der ein Vogelhäuschen mit dem Bayern-Logo bemalt hatte.

Vor Zaun und Zelt haben sich unterdessen ein paar Schaulustige versammelt, die mit den Böllerschützen scherzen. "Der ist grad von Salzburg losgefahren", ruft Feuerwehrkommandant Konrad Wachter den Männern auf dem Feld zu, die in ihren kurzen Lederhosen langsam das Frieren anfangen, als um viertel nach zwei immer noch nichts von Guardiola zu sehen ist. "Unterwegs muss er noch tanken", ruft ein anderer. Dann fragt sich das Grüppchen, ob der Star-Trainer vielleicht mit dem Hubschrauber kommt und, wie vor Jahren einst Show-Sternchen Paris Hilton, in Ursprung zwischenlandet, um dort noch schnell einem menschlichen Bedürfnis nachzugehen.

Auf dem Ettenhuber-Parkplatz spielt sich derweil die Glonner Musi mit dem "Stern des Südens" warm, bis es zehn Minuten später dann doch so weit ist und eine silberfarbene Limousine um die Ecke biegt. Auf dem Beifahrersitz der Bayern-Trainer, hold aus dem Fenster winkend, als wäre der Spanier bei seiner Königin Sophia in der Lehre gewesen. Gut gelaunt sieht er dabei nicht aus - kein Wunder, haben ihm die Bayern doch am Samstag eine Niederlage gegen Salzburg serviert - ausgerechnet zu seinem 43. Geburtstag. Doch beim anschließenden Händeschütteln ist Guardiola galanter Profi, begrüßt zunächst den Fanklub-Chef und danach die Honoratioren. Bis um 16 Uhr nimmt er sich Zeit.

Und danach, so spekuliert ein Zaungast, "darf der Sechzger-Bus dann auch wieder auf den Parkplatz." Schließlich sind die Ettenhubers fußballerisch ja eigentlich mit den Münchner Löwen verbandelt. Seit 2012 fahren sie deren Mannschaftsbus.

© SZ vom 20.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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