Im Gewebegebiet Grafing:Workspace meets Wohlfühlatmo

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Auch so etwas wie ein Zuhause: Die neue Zentrale von Cadfem in Grafing soll auch baulich die Firmenphilosophie transportieren. (Foto: Sebastian Schels/oh)

Eine geknickte Acht als Grundriss: Die neue Firmenzentrale der Firma Cadfem soll nicht nur ein Arbeitsort sein.

Von Franziska Langhammer, Grafing

Ein weiteres bauliches Meisterstück, das im Rahmen der Architektouren besucht werden kann, ist die Zentrale der Grafinger Firma Cadfem. Dem Experten für Simulationstechnik, der 450 Mitarbeiter beschäftigt, war das frühere Firmengebäude nahe dem Grafinger Marktplatz zu klein geworden, im Oktober 2022 wurde die neue Zentrale im Gewerbegebiet Schammacher Feld eingeweiht. Etwas mehr als drei Jahre hatte es von der Planung bis zur Fertigstellung gedauert.

Verantwortlich für Planung und Umsetzung war das Architektenbüro Nbundm aus München. "Vom Bauherren gab es den Wunsch, die Bauweise der Zentrale der Firmenphilosophie anzupassen", erklärt Architekt Jan Bohnert: Die Mitarbeiter sollten sich auch am Arbeitsplatz ein Stück weit wie zuhause fühlen. Neben einem Fitnessraum entstanden daher zum Beispiel ein Eltern-Kind-Zimmer sowie eine Sonnenterrasse. Bei der Umsetzung wurde auf ökologische Belange geachtet. Gearbeitet wurde in nachhaltiger Massivholzbauweise und - wie könnte es bei Cadfem anders sein? - unter Verwendung verschiedener Simulationswerkzeuge.

"Die Herausforderung war, in einer Umgebung ohne Kontext einen echten Ort zu schaffen", so Bohnert. Und so sei auf einem rechteckigen Grundstück im Gewerbegebiet ein Gebäude entstanden, das die Form einer geknickten Acht habe. "In jede Himmelsrichtung entsteht so eine Geste", erklärt der Architekt: zur Straße hin zum Beispiel eine empfangende. Im Süden des Gebäudes hingegen erstreckt sich ein Garten für die Mitarbeiter, es gibt einen Kinderspielebereich - "ein Rückzugsort", so Bohnert.

Viele kleine Fluchten statt einer durchgehenden: Durch die neue Zentrale von Cadfem ziehen sich zwei Atrien auf drei Geschossen. (Foto: Sebastian Schels/oh)

Die geschwungene, verschachtelte Form führt zu einem kontrast- und ideenreichen Inneren: Zwei Atrien erstrecken sich über drei Geschosse, das Ganze ist in hellen Tönen gehalten. Es gebe keine Flucht durch das gesamte Atrium, erklärt der Architekt, stattdessen Versprengungen, Verwinkelungen - und immer wieder Plätze, wo man sich zurückziehen oder auf ein Kaffee-Pläuschchen treffen könne, etwa Treppenabsätze oder Vorsprünge.

Die Firmenzentrale von Cadfem, Am Schammacher Feld 37 in Grafing, kann im Zuge der "Architektouren" am Sonntag, 25. Juni, von 11 bis 15 Uhr besichtigt werden. Führungen finden um 11 und um 14 Uhr statt. Weitere Infos gibt es auf der Homepage der bayerischen Architektenkammer .

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