Wer nicht weiß, wonach er sucht, wird an der großen Rübe, die ans Tor gelehnt steht, wohl einfach vorbeilaufen. Doch selbst wer weiß, dass sich dahinter eine Bar versteckt, muss das Glück haben, am richtigen Tag im Hinterhof der Goethestraße 36 vorbeizukommen. Die "Karotte" im Bahnhofsviertel hat nämlich nur an einem einzigen Tag in der Woche regulären Barbetrieb - und zwar am Donnerstag. Freitags und samstags kann man die Karotte nur als Eventlocation mieten.
Die Karotte ist klein und gemütlich. Unabsichtlich verirrt sich niemand hierher. Es fühlt sich eher so an, als sei man selbst durch Zufall auf einer privaten Hausparty gelandet. Überall stehen teils lustige, teils nachdenkliche Sprüche; mal ans Fenster geklebt, mal an die Wand gepinselt. So steht auf dem Sicherungskasten "Can't explain but I'll find a song that can", am Hinterausgang steht "Dear Girls, we like you for your brains not your body. Sincerely, Zombies".

Goldamsel:Tiny Tinis zwischen Lampenschirmen und Kerzenkäfigen
In der Goldamsel breitet sich eine neue Trinklandschaft aus - sowohl Männerrunden als auch Freunde gesetzterer Unterhaltungen finden hier ihren Platz.
Und dann gibt es seit kurzem noch eine Besonderheit der Ein-Tages-Bar: die Karotte-App. Jeden Donnerstag wird dort eine Challenge vorgegeben wie zum Beispiel: "wear a hat", trage einen Hut. Wer die Challenge erfüllt, bekommt im Gegenzug sogenannte Karottentaler. Mit vier Talern darf man sich ein Lied wünschen, mit fünf bekommt man ein Bier umsonst, mit 50 eine Gratispizza und mit 200 gibt es Freibier für alle. Man kann über die App sogar Drinks an der Bar bestellen.
So detailverliebt wie die Bar in der Goethestraße ansonsten ist, so schnörkellos sind die Drinks: Es gibt Augustiner Helles für 3,40 Euro, ein Glas Rot- oder Weißwein für 4,60 Euro, Longdrinks wie Munich Mule oder Dark'n'Stormy für im Schnitt 8,50 Euro und Schnäpse wie Pfeffi und Tequila für 2,50 Euro. Mehr braucht es hier gar nicht.