Fehlprägungen, ein hoher Silber- oder Kupfergehalt, Münzen, die noch im "Stempelganz" erhalten, also neuwertig sind - es kursieren viele Geschichten darüber, dass bestimmte Pfennig- und Mark-Stücke ihren Umtauschwert stark übertreffen. "Das können Sie vergessen", zerstört Johannes Diller alle Illusionen.
Der Münchner Münzenhändler führt als Beispiel die 50-Pfennig-Münze des Jahrgangs 1950 mit der Aufschrift "Bank Deutscher Länder" an, die auf Grund der damals versehentlichen Prägung einen hohen Sammlerwert hat. Da könne man "eher dreimal einen Sechser im Lotto haben", als ein solches Stück zu finden, sagt Diller. Er selbst handle mit D-Mark-Münzen überhaupt nicht mehr, weil sie in der Regel "nur noch Umtauschwert" hätten, "dafür ist mir meine Zeit zu kostbar."
Währung:Die D-Mark hält sich hartnäckig
Noch immer sind 12,65 Milliarden Mark im Umlauf. In die Filiale der Deutschen Bundesbank in München kommen täglich Menschen, um Tüten und Taschen voller Münzen und Scheine umzutauschen.
"Olympia-Zehner" zum Beispiel, Zehn- Mark-Gedenkmünzen, die aus Anlass der Spiele 1972 geprägt wurden, lägen bei ihm "kiloweise" herum. Er müsse sie bei der Bundesbank eintauschen, aber da könne es passieren, dass man eine halbe Stunde anstehe. Diller trennt in Münzsammler und "Münzansammler", bei denen Milliarden von solchen Pfennig- und Markstücken lägen.
Und trotzdem, so weiß der Experte, werde vor allem im Internet weiter damit fleißig Handel getrieben, da sei aber sehr viel Betrug dabei, sagt er. Profis würden gekonnte Fälschungen anfertigen, warnt er. Dass Leute zu Diller mit Münzen der alten Währung kommen in der Hoffnung, dass doch ein Schatz dabei sein könnte? "Das hat sich zum Glück gegeben."