Kunst:Damien Hirst stellt in München aus

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Der britische Künstler Damian Hirst vor einem Hai in Formaldehyd. (Foto: Prudence Cumming Association Ltd.)

Der britische Künstler, Provokateur und Virtuose der Selbstvermarktung zeigt im Herbst im Museum of Urban and Contemporary Art (Muca) 40 Werke aus 40 Jahren seines Schaffens. Was dabei zu sehen sein wird.

Von Susanne Hermanski

Ein Coup für München: Erstmals in Deutschland werden in diesem Herbst im privat geführten Muca (Museum of Urban and Contemporary Art) einige der ikonischsten Werke von Damien Hirst zu sehen sein. Am 26. Oktober beginnt die Ausstellung mit dem Titel "The Weight of Things". Gezeigt werden mehr als 40 Werke aus 40 Jahren der Karriere des Künstlers und Provokateurs.

Die Ausstellung umfasst Installationen, Skulpturen und Gemälde, von denen einige noch nie öffentlich zu sehen waren, sowie einige von Hirsts bekanntesten Serien, darunter Natural History (die umstrittenen Formaldehyd-Skulpturen, etwa mit einem auf diese Weise konservierten und in mehrere Stücke zerteilten Hai), Spin Paintings, Medicine Cabinets, Treasures from the Wreck of the Unbelievable, Cherry Blossoms sowie seine Spot- und Butterfly Paintings.

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Der Brite reflektierte seiner gesamten Karriere über die komplexen Beziehungen zwischen Schönheit und Vergänglichkeit, Religion und Wissenschaft, Leben und Tod. Sein Bekanntheitsgrad stützt sich nicht zuletzt auf sein beachtliches Talent zur Selbstvermarktung. Hirst wurde erstmals 1988 in London einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als er während seines zweiten Studienjahres am Goldsmiths College die Gruppenausstellung "Freeze" konzipierte und kuratierte. Sie gab den Anstoß für eine Welle neuer Künstler im Vereinigten Königreich, die die zeitgenössische Kunst neu definierten.

Schon von 1991 an hat Hirst in vielen seiner Werke Formaldehyd verwendet, um die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft zu erkunden. Diese Arbeiten zählen zu seinen bekanntesten. Die Schau "The Weight of Things" vereint mehrere Beispiele dieser Serie. Seine Spot-Paintings begann Hirst 1986. Sie bestehen, wie der Name sagt, aus bunten Punkten, die aussehen, als seien sie von einer Maschine gemalt. Seine Spin-Paintings sind für energetische Farbausbrüche bekannt und besitzen immer ein zufälliges Element.

"The Weight of Things" zeigt aber auch wahrhaft schwere Klunker wie Marmor- und Bronzeskulpturen und Leuchtkästen aus der Serie "Treasures from the Wreck of the Unbelievable". Diese war 2017 erstmals in der Punta della Dogana und im Palazzo Grassi in Venedig ausgestellt. Die Werke basieren auf einer frei erfundenen Legende über ein antikes Schiffswrack und verweben Fakten und Fiktion. Und sie passen auf ihre Weise idealtypisch zu den märchenhaften Preisen, die Hirsts Arbeiten zum Teil auf dem Kunstmarkt erzielten.

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