Sportlerehrung:Urkunden-Regen im Ludwig-Thoma-Haus

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Im Ludwig-Thoma-Haus wurden knapp 215 Sportler geehrt. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Bei der jährlichen Auszeichnung der Dachauer Sportlerinnen und Sportler zeigt die Stadt einmal mehr, welche und wie viele Talente sie hervorbringt. 215 Menschen aller Altersklassen werden ausgezeichnet.

Von Morris Zalesjak, Dachau

"Dachau ist eine Sportstadt", sagt Sportreferent Günter Dietz (CSU) bei seiner Rede für die 47. Sportlerehrung am Mittwochabend im Ludwig-Thoma-Haus. Die sportlichen Leistungen der Nachwuchsathleten, die an diesem Abend geehrt werden, sprechen für sich. Im Taekwondo könnte Dachau in diesem Jahr sogar zwei Olympioniken und einen Para-Olympioniken ins Rennen um das begehrte Edelmetall schicken. Neben den Olympiaaspiranten zeigen aber auch die Senioren und Super-Senioren, also Menschen über 60, was sportlich auch im hohen Alter möglich ist.

Bei der Sportlerehrung ist der Stockmann-Saal fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf den schwarzen Stühlen sitzen dutzende Menschen in bunten Sporttrikots. Auf manchen prangt die Deutsche Fahne oder der Bundesadler, als Zeichen der Zugehörigkeit zum jeweiligen Nationalteam. 215 Sportler aus 19 Sportarten werden für ihre Leistungen ausgezeichnet, bis auf ein paar Ausnahmen sind alle anwesend. Unter ihnen sind Volleyballer, Kunstradfahrer und Wurftaubenschützen.

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Ausgezeichnet werden alle Athleten, die im vergangenen Jahr in eine Wettkampfklasse aufgestiegen sind, die ganz Bayern umfasst, eine Bayrische, Süddeutsche oder Deutsche Meisterschaft gewonnen oder an einer Europa-, Weltmeisterschaft oder Olympiade teilgenommen haben. Es ist bereits die 47. Sportlerehrung der Stadt Dachau, wie Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) bei seiner Begrüßungsrede betont. Die Stadt wolle weiterhin ihr Bestes geben, um den Sportlerinnen und Sportlern "eine gute und leistungsfördernde Infrastruktur zur Verfügung zu stellen", sagt Hartmann. "Ich kann Ihnen versprechen, dass wir alles finanziell Mögliche für den Sport tun", fügt der Oberbürgermeister hinzu.

Geehrt wird an diesem Abend neben den Athletinnen und Athleten auch der Kampfsporttrainer Jörg Sedler vom Ninpo Dachau e.V.. Sedler erhält für seine "Hingabe, Stärke und ehrenamtliches Engagement" die Silberne Bürgermedaille der Stadt Dachau. Seit 34 Jahren trainiert Sedler mehrmals die Woche Kinder, Schüler und Erwachsene im Bujinkan Budō Taijutsu und trägt seit 2013 die sportliche und fachliche Leitung der Kampfsportschule Ninpo Dachau.

"Ich bin verdammt stolz auf unsere Vereine"

Anschließend tritt der Dachauer Sportreferent Günter Dietz an das Mikrofon im Stockmann-Saal. Für Dietz, der seit 22 Jahren Sportreferent der Stadt ist, ist es die insgesamt 20. Sportlerehrung. "Ich bin verdammt stolz auf unsere Vereine", sagt er. Schließlich sei Sport ohne das Ehrenamt gar nicht mehr möglich. Einsparungen in dem Bereich müssten deshalb dringend vermieden werden, meint Dietz. Dann beginnt die offizielle Verleihung der Urkunden.

Den Anfang macht Felipa Herbel, die im U 19 Boxen im Weltergewicht Bayerische Meisterin wurde. Auf sie folgt eine der stärksten vertretenen Sportgruppen des Abends: die Schwimmerinnen und Schwimmer; besonders oft wird Violetta Schlesinger auf die Bühne gerufen. Die 55-Jährige räumt mit ihrer Teilnahme an der Staffel sowie bei Einzelwettkämpfen insgesamt fünf Auszeichnungen ab. Schlesinger, die eigentlich in Burghausen wohnt, entschied sich wegen der erfolgreichen Historie und der guten Teamatmosphäre für das Dachauer Masters-Team, für das sie bei nationalen und internationalen Wettkämpfen in der Staffel antritt. "Das Team ist wirklich super toll", sagt die Diplom-Ingenieurin, für die der Schwimmsport "ein guter Ausgleich zum sitzenden Beruf ist", wie sie sagt. Schlesinger ist zudem Deutsche Meisterin in der Altersklasse 50 bis 55 in den Disziplinen 2x50 Meter Brust, 2x100 Meter Brust und hält den deutschen Rekord für die 25 Meter Bahn in der Altersklasse 55 bis 60.

Jörg Sedler erhält die Bürgermedaille in Silber für sein Engagement im Sport. (Foto: Niels P. Jørgensen)
Sportreferent Günter Dietz (CSU) lobt die Leistungen der Athleten und die Arbeit der Sportvereine. (Foto: Niels P. Jørgensen)
Supersenior Werner Marx wird von Florian Hartmann (l.) Günter Dietz (r.) ausgezeichnet. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Im Tennis wird der Dachauer Super-Senior Werner Marx für seine Leistungen in der Altersklasse der über 85-Jährigen ausgezeichnet. Der 89-Jährige gewann bei der Weltmeisterschaft der Super-Senioren in der Türkei vergangenes Jahr die Bronzemedaille im Doppel. Zur nächsten Senioren-WM im März will er auch wieder fahren. "Dann trete ich aber schon bei der Altersklasse der 90-Jährigen an", sagt er und lacht. Beim Sport treibe ihn der Erfolg an, betont Marx. "Natürlich fahre ich da hin, um eine Medaille zu gewinnen", sagt der Super-Senior. Neben drei wöchentlichen Trainingseinheiten auf dem Tennisplatz macht der promovierte Wirtschaftsingenieur auch noch Gymnastik und geht ins Fitnessstudio, wie er sagt. Tennis will er so lange wie möglich spielen, auch kompetitiv.

Bevor sich die Sportler am Buffet eine Stärkung genehmigen dürfen, sind noch die Dachauer Taekwondokämpferinnen und -kämpfer des TSV Dachau 1865 an der Reihe. Sportreferent Günter Dietz gibt das Mikrofon an den TSV-Taekwondo-Trainer Tugay Ingün ab, aus Angst einige der komplizierten Namen falsch auszusprechen. Ingün moderiert die Veranstaltung dann souverän zu Ende. Besonders im Fokus stehen bei der Taekwondoabteilung gerade Khaled Abdel Halim und Ela Aydin. Beide bereiten sich gerade auf die Qualifikation für die anstehende Olympiade in Paris vor. Außerdem wurde auch der einzige Para-Athlet Aziz Hanefi für seine sportlichen Erfolge im Para-Taekwondo ausgezeichnet. Der 17-Jährige ist U18 Deutscher Meister und trainiert für seine Teilnahme an den Paralympics in der Kategorie K44.

Beim anschließenden Buffet haben die Athleten die Möglichkeit, sich auszutauschen und ihre Erfolge zu feiern. Sportreferent Günter Dietz und Oberbürgermeister Florian Hartmann zeigen sich mit der Veranstaltung sehr zufrieden. Man bleibe motiviert, dass Dachau weiter eine Sportstadt bleibt, heißt es.

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