Der städtische Kulturamtsleiter Tobias Schneider sorgt sich um seinen Schrannen-Slam, der sich zu Beginn seiner Veranstaltungstätigkeit in der Kulturschranne als Selbstläufer herausgeschält hat. Jetzt ist das nicht mehr so. Insofern würde Schneider wohl gerne zurück auf Anfang gehen und die Faszination für die improvisierten Dichterwettbewerbe beleben. Tatsächlich sind die Poetry Slams eine Bereicherung für Dachaus Kunstszene, deren literarische Komponente ausbaufähig ist.
Deshalb wirbt Schneider jetzt vehement: "Zum letzten Mal vor der Sommerpause präsentiert der Schrannenslam, Dachaus beliebter Dichterwettstreit, am Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr bekannte Größen der deutschsprachigen und regionalen Slamszene, die sich mit eigenen Gedichten, Kurzgeschichten, waghalsigen Performances oder Rap-Texten im Kampf um die Gunst des Publikums messen." Und er fügt als Ausrufezeichen hinzu: "Nur finden diesmal nicht nur, wie fast schon gewohnt, deutsche Spitzenslammer den Weg nach Dachau. Diesmal haben wir die ganz besondere Ehre, den amtierenden World Cup Champion of Poetry Slam, Harry Baker aus Bristol in England, in der Kulturschranne begrüßen zu dürfen."
Der erst 21-jährige Mathematikstudent setzte sich im vergangenen Jahr mit seinen launig-poetischen und Hip-Hop-beeinflussten Gedichten beim Weltmeisterschaftsturnier in Paris gegen die Landesmeister aus aller Herren Länder durch und macht zum Beginn seiner Mini-Tour durch Deutschland auch in Dachau Halt.
Schneider greift zu weiteren Superlativen: "Doch nicht nur der Auftritt des Weltmeisters stellt einen Leckerbissen zum Saisonabschluss dar. Mit der blutjungen, aber schon slamerfahrenen Spoken Word Poetin Sophie Passmann aus dem badischen Münchweier, den Berliner Slammern Sarah Bosetti und Daniel Hoth, dem Salzburger Storyteller Martin Sieper oder dem jungen Rap-Poeten Philipp Potthast, immerhin Sieger des Slams im März, befinden sich weitere Hochkaräter im Line Up.
Schrannenslam, Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr Kulturschranne Dachau, der letzte vor der Sommerpause.