Odelzhausen:Investor will fünf Windräder bauen

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Die Firma Uhl plant fünf Windräder zu bauen, hält aber den zukünftigen Standort - ein Waldgebiet - noch geheim.

Robert Stocker

Der Bau des geplanten Windparks an der Autobahn 8 im Gemeindegebiet von Odelzhausen nimmt konkretere Formen an. Der Projektbetreiber Uhl Windkraftanlagen aus Baden-Württemberg hat jetzt einen Antrag auf Vorbescheid für die Errichtung des Windparks beim Landratsamt Dachau eingereicht. Danach plant das Unternehmen fünf Windräder mit einer Gesamthöhe von knapp 190 Metern in einem Waldgebiet bei Hohenzell, das zur Gemeinde Odelzhausen gehört. Wie die Bürgerinitiative "Unser Wald e.V.", die den Windpark verhindern will, in einer Presseerklärung mitteilt, hält der Projektbetreiber die genauen Standorte der Windräder noch geheim.

In einem Waldgebiet bei Hohenzell, das zur Gemeinde Odelzhausen gehört, plant die Firma Uhl fünf Windräder zu bauen. Die Bürgerinitiative "Unser Wald e. V." will das Projekt verhindern. (Foto: Weisflog)

Laut Stefan Löwl, Abteilungsleiter Umweltschutz im Landratsamt, ging der Antrag auf Vorbescheid der Firma "Uhl Windkraftanlagen Projektierung GmbH" bereits am 3. August bei der Behörde ein. "Hier geht es um die Genehmigung eines einzelnen Projekts, nicht um planungsrechtliche Fragen", sagt der Abteilungsleiter Umweltschutz in der Kreisbehörde. "Wir geben vorab eine Stellungnahme dazu ab, ob die Windräder an den geplanten Standorten baurechtlich zulässig sind." Auch die Gemeinde müsse eine Stellungnahme abgeben. Sie könne das Projekt ablehnen oder beantragen, den Antrag auf Vorbescheid auszusetzen, bis ein Flächennutzungsplan erstellt worden sei. Dafür habe die Gemeinde ein Jahr Zeit. "Nach einem Jahr vom Zeitpunkt der Antragstellung an muss der Flächennutzungplan aber genehmigt sein", sagt Löwl.

Bereits im Februar hatte der Gemeinderat Odelzhausen ein Planungsbüro damit beauftragt, geeignete Standorte für Windkraftanlagen als Voraussetzung für eine Änderung des Flächennutzungsplans vorzuschlagen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen noch im September der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Flächennutzungsplan ist für die Gemeinde ein Instrument, die Standorte für Windräder zu koordinieren und einen Wildwuchs zu verhindern. Der Antrag der Firma Uhl auf Vorbescheid kommt deshalb zu einem ungünstigen Zeitpunkt für die Gemeinde. Wenn sie beim Standort für den Windpark mitreden will, muss sie einen rechtskräftigen Flächennutzungsplan vorlegen. Als Grundlage dafür soll das Gutachten dienen, an dem ein Planungsbüro derzeit arbeitet.

Auch Vertreter der Bürgerinitiative "Unser Wald e.V." haben mittlerweile die Unterlagen für den Vorbescheid eingesehen. Die genauen Standorte für die Windräder gingen daraus nicht hervor. Wie die Bürgerinitiative mitteilt, habe der Projektbetreiber die Standorte zum "Betriebsgeheimnis" erklärt. Deshalb könne derzeit auch nicht beurteilt werden, ob und in welchem Umfang die Anlagen Auswirkungen auf die Öffentlichkeit haben. Überrascht hat die Bürgerinitiative auch die Tatsache, dass die Firma Uhl laut Vorbescheid fünf Windräder mit einer Gesamthöhe von 189 Metern plant. Bisher sei stets nur von Windrädern mit 108 Metern Nabenhöhe und 150 Metern Gesamthöhe die Rede gewesen.

Ich hoffe, dass dem Antrag möglichst schnell statt gegeben wird", sagt Roderich Zauscher, Kreisrat der Grünen und Dritter Bürgermeister in Odelzhausen. Mit dem Hin- und Hergeschiebe müsse jetzt Schluss sein. Es sei höchste Zeit für eine positive Entscheidung, an der kein Weg vorbei führe. "Es wäre ein wichtiger Paradigmenwechsel." Er könne allerdings nicht für die Gemeinde sprechen. Bürgermeister Konrad Brandmair (CSU) war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (Bayern)

© SZ vom 06.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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