Landtagswahl im Landkreis Dachau:Der Rechtsruck wird sichtbar

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FW-Direktkandidat Johann Groß und die CSU-Mitglieder Johannes Kneidl und Helmut Zech checken die Wahlergebnisse im Sitzungssaal des Landratsamtes. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Das Wahlergebnis belegt eine weitere Zergliederung und Zerfaserung der Parteienlandschaft - und zeigt, dass viele Menschen für einen populistischen Politikstil empfänglich sind.

Kommentar von Jessica Schober, Dachau

Erreichbarkeit ist nicht die Stärke von Johann Groß: Er hat kein Handy, er klebt seine Wahlplakate lieber an das Scheunentor seines Bauernhofs in Priel. Dennoch hat er mehr Wählende im Landkreis Dachau erreicht als viele andere Kandidaten: Der Landwirt gehört zu den Gewinnern der Wahl, auch wenn er auf Listenplatz 19 vermutlich nicht ins Maximilianeum einziehen wird. Die große Bühne hat Groß im Wahlkampf nicht gesucht. In der Flugblatt-Affäre des Freie-Wähler-Chefs Hubert Aiwanger hat Groß sich weggeduckt. Er verwies auf die Dachauer Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Michaela Steiner - sie sollte sich zur Sache äußern. Bis heute steht er "ohne Wenn und Aber" hinter dem Parteivorsitzenden. Groß ist einer, der lieber über andere Themen redet, als sich vom Antisemitismus abzugrenzen. Das herausragende Ergebnis im Landkreis macht deutlich: Ein knappes Fünftel der Menschen findet dieses Verhalten genau richtig so.

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